Gemäß einem Bericht von web.de,
Kassensturz bei den Corona-Hilfen: Viele Unternehmen müssen jetzt Geld vom Staat zurückzahlen, andere bekommen wiederum Nachzahlungen. Laut einer vorläufigen Bilanz des Wirtschaftsministeriums müssen fast jedes vierte Unternehmen, das staatliche Hilfen in der Corona-Krise erhalten hat, einen Teil davon zurückerstatten. Rund 40 Prozent der Betriebe bekommen hingegen Nachzahlungen vom Bund. Diese Situation ist eine direkte Folge der Schlussabrechnung, die von den Unternehmen eingereicht wurde, um die tatsächlichen Umsatzrückgänge und förderfähigen Fixkosten mit der ursprünglichen Prognose abzugleichen.
Die Auswirkungen dieser Rückzahlungen und Nachzahlungen auf den Markt und die Finanzbranche könnten vielfältig sein. Zum einen wird die Liquidität der Unternehmen beeinflusst, da sie gegebenenfalls unerwartet Geld zurückzahlen müssen oder aber zusätzliche Zahlungen erhalten. So kann es zu Verschiebungen in den Budgets und Investitionsplänen kommen. Darüber hinaus könnten die Insolvenzzahlen weiter steigen, da viele Unternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Situation finanziell strapaziert sind. Die Pflicht zur Rückzahlung von Hilfsgeldern und die potenzielle Insolvenzwelle könnten daher zu einer erhöhten Instabilität auf dem Markt führen.
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden insgesamt über 70 Milliarden Euro an Hilfe ausgezahlt. Die Frist für die Schlussabrechnungen war der 31. Oktober, konnte jedoch bis zum 31. Januar und auf Antrag auch bis spätestens 31. März verlängert werden. Trotzdem könnten einige Unternehmen durch starre Rückzahlungsfristen wirtschaftlich überfordert werden.
Zusätzlich zeigen sich die Nachwirkungen der Corona-Pandemie auch bei den Insolvenzzahlen. Im Oktober wurden 22,4 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Vorjahresmonat. Experten bewerten dies als Normalisierung nach Jahren, in denen viele Betriebe mit staatlichen Hilfen vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt wurden. Christoph Niering, Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID), betont, dass es wichtig sei, Unternehmen ohne zukunftsfähige Geschäftskonzepte bewusst vom Markt zu nehmen, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels.
Den Quell-Artikel bei web.de lesen