
Am 9. September 2018 verschwand der ehemalige DSDS-Teilnehmer Daniel Küblböck während einer Kreuzfahrt im Nordatlantik vor Neufundland. In den Stunden vor seinem Verschwinden schickte er eine verzweifelte Sprachnachricht an seinen Ex-Partner Manuel Pilz, in der er um Hilfe bat. Küblböck äußerte den Wunsch, die Kreuzfahrt auf der „AIDAluna“ vorzeitig zu beenden und nach New York zu reisen. Nachdem eine Überwachungskamera am Morgen des 9. Septembers aufzeichnete, wie eine Person über die Reling des Schiffes stieg und in den Ozean sprang, wurde in den darauffolgenden Tagen eine extensive Suchaktion gestartet, die jedoch ohne Erfolg blieb. Kürzlich wurde Küblböck offiziell für tot erklärt, ein trauriges Ende der Suche nach einer polarisierenden Figur, die zu den tiefsten sozio-kulturellen Aspekten ihrer Zeit passte.
In der neuen ARD-Dokumentation „Küblböck-Story – eure Lana Kaiser“, die anlässlich seines 40. Geburtstags am 27. August 2025 in der Mediathek verfügbar sein wird, wird auf die letzten Monate seines Lebens eingegangen. Küblböck hatte in diesem Zeitraum große persönliche Veränderungen durchlebt und erschien zunehmend in einer weiblichen Identität als Lana Kaiser. Er experimentierte mit femininer Kleidung und war stark belastet von Konflikten, die während der Kreuzfahrt auftraten, unter anderem homophoben Äußerungen, die ihm zusetzten.
Eine turbulente Karriere
Küblböck erlangte mit seiner Teilnahme an der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ im Jahr 2002/2003 Bekanntheit, wo er den dritten Platz belegte. Sein Einfluss erstreckte sich über verschiedene künstlerische Bereiche, was ihm eine polarisierende Figur im deutschen Fernsehen sicherte. Weitere Erlebnisse, die ihn belasteten, waren seine Teilnahme am Dschungelcamp im Jahr 2004. Er selbst äußerte, dass der Dschungel für ihn eine schlimme Erfahrung war, und es bleibt unvergessen, wie er in einer Dschungelprüfung in einem gläsernen Sarg mit Kakerlaken überschüttet wurde. Küblböck brach damals in Tränen aus und hatte das Gefühl, den Zuschauern nicht gerecht zu werden.
Jahre später litt er weiterhin unter den Erinnerungen an dieses Erlebnis. In der bevorstehenden Dokuserie wird auch die letzte Sprachnachricht thematisiert, die er an seinen Ex-Freund geschickt hat, und die damit verbundenen Herausforderungen in seiner Persönlichkeitsentwicklung werden behandelt. In den Monaten vor seinem Verschwinden war er dabei, sich selbst neu zu definieren und zu erkennen, wer er wirklich sein wollte.
Die ARD-Dokumentation wird in drei Teilen ausgestrahlt und beleuchtet nicht nur Küblböcks Leben und Karriere, sondern auch die Suche nach seiner Identität und die tiefen Widersprüche, die ihn prägten. Ein zutiefst bewegendes Kapitel der deutschen Fernsehgeschichte wird somit aufbereitet, das den Zuschauer dazu anregt, über die Komplexität eines Lebens jenseits der öffentlichen Wahrnehmung nachzudenken und ihm individuelle Facetten zu verleihen.
In Erinnerung an Daniel Küblböck bleibt uns der Appell, Hinschauen und Zuhören ernst zu nehmen, um das Verständnis für die inneren Kämpfe eines Menschen zu fördern.