Immobilien

Das Ende einer Ära: „Rebstock“ in Seengen schließt für immer!

Der legendäre «Rebstock» in Seengen wird endgültig schließen. Laut Aargauer Zeitung wird das Restaurant am 7. Juli 2025 seine Tore für immer schließen, während die Metzgerei voraussichtlich Ende August 2025 ihren Betrieb einstellen wird. Insgesamt sind 17 Vollzeitstellen betroffen, davon 10 im Restaurant und 7 in der Metzgerei. Die Schließung folgt auf die Entscheidung, die Liegenschaft aufgrund von Sanierungsbedarf aufzugeben.

Das Gebäude, das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt, ist stark sanierungsbedürftig und erfüllt nicht mehr die neuesten energetischen Vorschriften sowie Anforderungen an die Behindertengerechtigkeit und Erdbebensicherheit. Zudem sind die Räumlichkeiten nicht für einen zeitgemäßen Gastronomiebetrieb geeignet. In der Folge wurde der Entschluss gefasst, an der Ecke Schul- und Poststraße eine geplante Überbauung in Form von zwei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 30 Wohnungen sowie rund 500 Quadratmetern Gewerbefläche zu entwickeln. Die Baueingabe für das Projekt wird derzeit vorbereitet, wobei die Gesamtkosten bei etwa 20 Millionen Franken liegen.

Eine lange Geschichte

Die Geschichte des «Rebstock» ist tief in der Region verwurzelt. Ursprünglich 1855/56 als Wirtschaft mit Bäckerei unter dem Namen «Zum scharfen Eck» eröffnet, erlangte das Haus 1878 das Tavernenrecht und wurde in «Zum Rebstock» umbenannt. Seit seiner Gründung hat der Gasthof zahlreiche Eigentümerwechsel erlebt, zuletzt übernahm Ende 2022 das neue Duo Karina Wodrich und Nepomuk Graf das Restaurant und die Metzgerei von der Hauri-Dynastie, die seit 1955 das Haus leitete.

Die Ära Hauri wird nach 801 Monaten enden. Die Familie begründete den Verkauf mit dem fehlenden Interesse der nächsten Generation an einer Übernahme. Hans-Peter Hauri äußerte bei der Übergabe Müdigkeit nach langen Arbeitstagen. Laut LBA wird der Betrieb nun von Rolf Kasper (Kasper Holding AG) und Philipp Gloor (Terrial AG) übernommen, die mit neuen Kaderleuten die Tradition des Hauses fortsetzen möchten.

Die Zukunft des Rebstocks

Kasper sieht den «Rebstock» als bedeutende Institution für die Region und beabsichtigt keine großen Änderungen am Betrieb. Das Ziel ist, den Gästen auch zukünftig ein angenehmes Erlebnis zu bieten, einschließlich Gerichten, die aus eigener Metzgerei stammen. Der Kaufvertrag wurde bereits unterzeichnet, und das gesamte Team soll übernommen werden, um die durch die Covidkrise verstärkte Personalkrise zu bewältigen. Kader-Funktionen müssen bis Mitte des nächsten Jahres neu besetzt werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Die geplante Überbauung und die Schließung des «Rebstock» markieren einen Wendepunkt in der Region, der sowohl den Verlust einer traditionellen Gastronomiestätte als auch die Hoffnung auf neues Leben durch die Entwicklungen an der Ecke Schul- und Poststraße mit sich bringt.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert