
Am 28. Mai 2025 hat der DAX, der deutsche Aktienindex, einen neuen Höchststand von 24.325 Punkten erreicht. Dieser Anstieg wurde jedoch schnell von einem Rückgang um 0,4% auf 24.125 Punkte gefolgt. Marktanalyst Jochen Stanzl erklärt, dass diese Höchstmarke als Kaufsignal interpretiert wird und spricht von einer „Fear of Missing Out“ (FOMO) unter den Anlegern. Trotzdem belastet die Unsicherheit im Handelskonflikt zwischen den USA und anderen Ländern die Geschäftserwartungen und Unternehmensgewinne. Die Börsen in New York zeigten sich stabil, während der Dow Jones um 0,1% und der Nasdaq 100 um 0,2% zulegten.
Ein entscheidendes Ereignis steht am Abend bevor: der Quartalsbericht von Nvidia, der von den Marktteilnehmern mit hohen Erwartungen verfolgt wird, insbesondere nach einem Kursplus von 56% seit April. In der Zwischenzeit hat der Euro um 0,3% auf 1,1301 Dollar nachgegeben, während die deutschen Importpreise im April um 1,7% gesunken sind. Zudem wird das Protokoll der US-Notenbank Fed in den Fokus gerückt, was zusätzliche Impulse für die Märkte liefern könnte.
Rohöl- und Goldmärkte unter Beobachtung
Die Ölpreise haben aufgrund von Bedenken über ein potenzielles Überangebot zugenommen, wobei Brent-Rohöl um 1,1% auf 64,42 Dollar je Barrel angestiegen ist. Auf der anderen Seite hat der Goldpreis neue Rekordstände erreicht, was auf eine verstärkte Nachfrage nach sicheren Anlagen hindeutet. Das Interesse an Gold wird zudem in Anbetracht der turbulenten Marktbedingungen und der Herausforderung durch den Zollkonflikt immer größer.
Die Aktien von Rheinmetall haben seit Jahresbeginn um über 200% zugelegt und sind jetzt über 1.900 Euro gestiegen, was die Analysten der UBS veranlasst hat, ihr Kursziel auf 2.200 Euro anzuheben. Neben Rheinmetall zeigen auch Aktien von Aroundtown, die von steigenden Mieten profitieren, positive Entwicklungen: Die Nettomieteinnahmen stiegen um 1% auf 295 Millionen Euro. Gerüchte über ein Übernahmeangebot von Warburg und KPS treiben die Aktie von Gerresheimer auf 70 Euro je Aktie.
Technologie- und Finanzsektor im Blick
Besondere Aufmerksamkeit liegt auf dem Technologiebereich, insbesondere auf den Unternehmen Nvidia und ASML. Nvidia sieht sich zunehmenden Einschränkungen in Bezug auf KI-Chip-Lieferungen nach China ausgesetzt, was den Markt belastet. Unternehmensberichte, die heute veröffentlicht werden, umfassen Rio Tinto, ASML, Sartorius, U.S. Bancorp sowie Abbott Laboratories und Alcoa. Vor allem ASML wird als wegweisend für die gesamte Chipbranche angesehen.
Im Finanzsektor plant UniCredit, ihre Beteiligung an Alpha Bank von 10% auf 20% zu erhöhen, was einen zusätzlichen Gewinn von 180 Millionen Euro pro Jahr verspricht. Darüber hinaus strebt UniCredit Übernahmen der Commerzbank und Banco BPM an. Insgesamt zeigt sich ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren, die die Märkte beeinflussen: von geopolitischen Spannungen über Unternehmensnachrichten bis hin zu wachsenden Rohstoffpreisen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Märkte in einer Phase der Unsicherheit navigieren, abhängig von handelspolitischen Entwicklungen und den kommenden Unternehmensmeldungen. Die nächsten Tage könnten entscheidend für die Richtung von DAX und anderen wichtigen Indizes sein.