
Die Industrieproduktion in Deutschland ist im April 2025 spürbar gesunken und hat um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat nachgelassen. Dieser Rückgang ist besonders ausgeprägt in der Pharma- und Maschinenbauindustrie, die Rückgänge von 17,7 Prozent und 2,4 Prozent verzeichnen. Diese Entwicklung folgt auf einen signifikanten Anstieg im März 2025, als die Industrieproduktion in der Pharmaindustrie um 19,3 Prozent zulegte, was auf eine temporäre Stärke hindeutet.
Das Bundeswirtschaftsministerium weist auf die Unsicherheiten im Handel hin, die durch die US-Zollpolitik angeheizt werden. Diese Unsicherheiten haben nicht nur die Erwartungen dämpfen, sondern auch die zukünftige Erholung der Industrieproduktion beeinträchtigen. Die Aussichten für die kommenden Monate sind somit eher trüb.
Positive Entwicklungen in anderen Branchen
Trotz der allgemeinen Schwierigkeiten gibt es jedoch auch positive Nachrichten aus der deutschen Industrie. Im Dreimonatsvergleich von Februar bis April 2025 konnte die Produktion leicht um 0,5 Prozent wachsen. Besonders hervorzuheben sind die Zuwächse in der Bauwirtschaft mit 1,4 Prozent und in der Nahrungsmittelindustrie mit 5,7 Prozent. Diese Sektoren zeigen, dass nicht alle Bereiche unter den aktuellen handelspolitischen Spannungen leiden.
Im ersten Quartal 2025 wuchs die Industrieproduktion insgesamt um 1,4 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2024, was das größte Plus seit Anfang 2022 darstellt. Besonders stark profitierte die Automobilindustrie mit einem Anstieg von 8,1 Prozent, während die Pharmaindustrie sogar um 19,6 Prozent zulegte. Die positive Entwicklung in diesen Sektoren ist teilweise als Vorzieheffekt auf zollpolitische Ankündigungen der US-Regierung zurückzuführen, die allerdings auch langfristige Unsicherheiten mit sich bringen.
Der Einfluss der US-Zollpolitik
Die verhängten US-Zölle, die am 2. April 2025 in Kraft traten, sind ein erheblicher Belastungsfaktor für die deutsche Wirtschaft. Während einige Sektoren zunächst von positiven Entwicklungen profitieren konnten, könnte dies nur von kurzer Dauer sein, da die Unsicherheiten über zukünftige handelspolitische Maßnahmen der USA die Geschäfts- und Exporterwartungen zunehmend dämpfen könnten. Die Energieerzeugung verzeichnete im März einen Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat und verdeutlicht damit die breiteren Herausforderungen, mit denen die deutsche Industrie konfrontiert ist.
Insgesamt zeigt sich ein gemischtes Bild in der deutschen Industrie: Während einige Bereiche erfreuliche Wachstumszahlen melden, sorgt die Unsicherheit der internationalen Handelsbeziehungen für Sorgen und düstere Erwartungen. Gemäß den Berichten von Stuttgarter Nachrichten und Merkur bleibt zu hoffen, dass eine Stabilisierung der internationalen Handelsbeziehungen bald eintritt, um weiteren wirtschaftlichen Rückschlägen entgegenzuwirken.