
Die deutsche Wirtschaft wird im Jahr 2025 voraussichtlich stagnieren. Laut den Wirtschaftsweisen, wie von The Pioneer berichtet, hat sich die Einschätzung im Vergleich zur Herbstprognose 2024, die ein Wachstum von 0,4 Prozent für dieses Jahr vorhersagte, stark verschlechtert. Experten rechnen sogar erst für 2026 mit einer leichten Erholung um 1 Prozent. Die aktuelle Situation wird als „ausgeprägte Schwächephase“ bezeichnet, was durch verschiedene interne und externe Belastungsfaktoren bedingt ist.
Interne Herausforderungen wie Bürokratie, der Drang nach schnelleren Genehmigungsverfahren, reduzierte Informationspflichten und die Digitalisierung der Verwaltung belasten die wirtschaftliche Dynamik. Extern sorgen handelspolitische Unsicherheiten, vor allem durch die Zollpolitik von Donald Trump, für zusätzliche Verunsicherung, die die exportorientierte deutsche Wirtschaft betrifft.
Inflation und Arbeitslosigkeit
Die Prognosen sehen auch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf bis zu 6,2 Prozent vor. Das IMK macht darauf aufmerksam, dass sogar ein Anstieg auf 6,3 Prozent möglich sei, und die Erwerbstätigkeit voraussichtlich im Jahr 2025 um 0,2 Prozent rückläufig sein wird. Zudem wird eine Inflation von 2,1 Prozent und ein Rückgang auf 2 Prozent bis 2026 erwartet, wobei Unsicherheiten durch Handelskonflikte und staatliche Ausgabenprogramme bestehen bleiben.
Der Preisanstieg bei Dienstleistungen soll sich normalisieren, was auf eine abnehmende Lohndynamik und nachlassende Preissteigerungen in anderen Bereichen zurückzuführen sei. Dennoch sind Risiken von Kriegen und möglichen preistreibenden Maßnahmen der neuen Bundesregierung nicht auszuschließen.
Investitionen und Infrastruktur
Ein 500 Milliarden Euro schweres Investitionspaket der neuen Regierung wird als Chance betrachtet, um der aktuellen wirtschaftlichen Lage entgegenzuwirken. Die Experten betonen jedoch, dass ein Großteil der Mittel nicht nur für Konsum oder bereits fest verplante Haushaltsposten verwendet werden sollte. Mindestens 10 Prozent sollten für Investitionen in die digitale Infrastruktur und Forschung reserviert werden, um den notwendigen Strukturwandel nicht aufzuhalten. Monika Schnitzer, die Vorsitzende des Rates, warnt vor einer Wirtschaftspolitik, die den Strukturwandel mit Subventionen verhindern will.
Die Investitionstätigkeit wird hingegen durch hohe Zinsen gebremst, besonders im Bauwesen, was sowohl Haushalte als auch Unternehmen verunsichert. Trotz eines möglichen Trends zu stabilen Preisen für Wohnimmobilien im Jahr 2025 bleibt ein Investitionsstau bestehen, während Kommunen durch steigende Sozialausgaben stark unter Druck geraten.
Ausblick auf 2026
Die Wirtschaftsexperten sind sich einig, dass die strukturellen Herausforderungen anhaltend sind. Einzig im Jahr 2026 wird ein leichter Aufschwung von voraussichtlich 1 Prozent erwartet. Der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte zudem eine Rolle spielen, wobei Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte 2025 prognostiziert werden. Die EZB könnte bei Marktverwerfungen eingreifen, um einem neuen Ausbruch der Euro-Krise entgegenzuwirken.
Zusammenfassend stehen die Zeichen für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 auf Sturm, mit einer Vielzahl an Herausforderungen und nur begrenzten Perspektiven für zukünftiges Wachstum.