Im dritten Quartal ist die deutsche Wirtschaft um 0,1 Prozent geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich dazu hatten Ökonomen sogar ein Minus von 0,3 Prozent erwartet. Im Frühjahr verzeichnete die Wirtschaft nach revidierten Zahlen ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent, obwohl zunächst von einer Stagnation die Rede war. Die hohen Zinsen, der Preisauftrieb und die schleppende Weltkonjunktur wirken sich hemmend auf die Wirtschaft aus. Es gibt jedoch erste positive Signale, die eine mögliche Wende anzeigen. So kletterte das Barometer für das Ifo-Geschäftsklima im Oktober erstmals seit einem halben Jahr. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass das BIP im vierten Quartal wieder leicht wächst und um etwa 0,2 Prozent im Vergleich zum Sommer-Quartal steigt.
Die Bundesregierung hat kürzlich ihre Konjunkturprognose für das Gesamtjahr 2023 gesenkt und erwartet nun, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent schrumpft. Damit wäre Deutschland in diesem Jahr die einzige große Industrienation, die kein Wachstum verzeichnet. Dennoch gibt es zarte positive Signale, dass die Lage weniger trübe ist. Laut Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank ist die Konjunkturmisere zwar noch nicht vorbei, doch dank der Aufwärtsrevisionen sieht die Lage etwas besser aus.
LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch ist der Ansicht, dass Deutschlands Wirtschaft mehr oder weniger stagniert und auch im Schlussquartal 2023 ähnlich ausfallen dürfte. Erst danach könne man etwas zuversichtlicher werden. KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib hingegen erwartet, dass es im nächsten Jahr dank sinkender Inflation und steigender Einkommen vor allem über den Konsum wieder bergauf geht. Dies wird auch von der Regierung erwartet, die für die Jahre 2024 und 2025 Wachstumsraten von 1,3 und 1,5 Prozent prognostiziert. Im Jahr 2022 waren es noch 1,8 Prozent.
Gemäß einem Bericht von Süddeutsche.de
Den Quell-Artikel bei www.sueddeutsche.de lesen