Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft wackelt: Konjunkturbarometer sinkt auf 92 Punkte!

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat im August 2025 einen bedeutenden Rückgang auf 92 Punkte verzeichnet. Dies ist der zweite Rückgang in Folge, nachdem im Juni 2025 ein Zweijahreshoch erreicht wurde. Der aktuelle Wert entfernt sich zusehends von der neutralen 100-Punkte-Marke, die durchschnittliches Wirtschaftswachstum signalisiert. DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik beschreibt die Erholung der deutschen Wirtschaft als „äußerst zartes Pflänzchen“.

Dieser Rückgang steht im Kontext einer insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Auch wenn einige Unsicherheiten, wie beispielsweise eine vorläufige Einigung im Zollstreit zwischen der EU und der US-Regierung sowie der Beschluss der Bundeshaushalte für 2025 und 2026, etwas abgenommen haben, bleiben die Aussichten für die deutsche Wirtschaft durch strukturelle Probleme getrübt. Besonders die sinkende internationale Kauflust auf Güter „Made in Germany“ und die damit verbundene abnehmende Bedeutung des Außenhandels tragen zu dieser Negativentwicklung bei.

Schwache Wirtschaftsleistung und Unsicherheiten

Das Jahr 2024 schloss für die deutsche Wirtschaft schwach ab, trotz kleiner Lichtblicke. Laut Prognosen ist die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2024 voraussichtlich leicht zurückgegangen. Die Binnennachfrage schwächelt und die Exporte bringen keinen nennenswerten wirtschaftlichen Schub. Zudem sind hohe innen- und außenpolitische Unsicherheiten vorhanden, da Deutschland frühestens im Frühjahr eine neue Regierung nach dem Ampel-Aus haben wird.

Die Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident bringt zudem Unsicherheiten für die wirtschaftliche und außenpolitische Ausrichtung der USA mit sich. Es wird auch befürchtet, dass Zollerhöhungen für einige Importe aus der EU bevorstehen. In diesem Zusammenhang könnten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank eine Stütze für die deutsche Wirtschaft darstellen. Eine leichte wirtschaftliche Erholung im Euroraum könnte der deutschen Wirtschaft eventuell zusätzlichen Schwung verleihen.

Industrie und Dienstleistungen im Fokus

Trotz dieser Herausforderungen zeigt die deutsche Industrie weiterhin Schwächen, denn die Industrieproduktion ist zu Quartalsbeginn erneut zurückgegangen. Das Geschäftsklima hat sich weiter verschlechtert, während Unternehmen die Lage und ihre Aussichten pessimistischer beurteilen. Obwohl der Auftragsbestand sich aufgrund eines Großauftrags im Schiffbau leicht erhöht hat, sind Spitzenbranchen wie der Maschinenbau und die Automobilindustrie rückläufig.

Die Nachfrage aus dem Inland bleibt weiterhin schwach, während im Dienstleistungssektor erste positive Ansätze festzustellen sind, wobei der Einkaufsmanagerindex gestiegen ist. Die Verbraucher*innen-Stimmung bleibt jedoch verhalten, obwohl die Inflation gesenkt wurde. Arbeitsplatzverluste im verarbeitenden Gewerbe dämpfen den privaten Konsum, während die Arbeitslosigkeit insgesamt auf niedrigem Niveau bleibt.

Konjunkturexperten äußern in diesem hinfälligen Umfeld Hoffnung auf eine Besserung und die Lösung wirtschaftlicher sowie politischer Blockaden im kommenden Jahr. Die Probleme der deutschen Wirtschaft sind komplex und erfordern eine sorgfältige Analyse der aktuellen Entwicklungen.

Für detaillierte Informationen, besuchen Sie die Berichterstattung von n-tv und Deutsche Wirtschafts Nachrichten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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