
Die deutsche Wirtschaft steht im Jahr 2025 vor einer angespannten Lage: Laut einer Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent erwartet. Dies ist eine alarmierende Entwicklung, vor allem im Kontext der steigenden Arbeitslosigkeit, die nach Einschätzungen der Experten auf drei Millionen ansteigen könnte. Der IW-Konjunkturchef Michael Grömling verdeutlicht, dass die deutsche Wirtschaft besonders unter den Folgen des US-Zollkonflikts leidet und betont die Verantwortung, die die neue Regierung dabei trägt, die Herausforderungen anzugehen.
Die Auswirkungen des Zollkriegs sind bereits spürbar: Die Erwerbstätigenzahl schrumpft seit Mitte 2024, und die internationale Unsicherheit bremst die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Größtes Risiko für die Weltwirtschaft bleibt die US-Handelspolitik, und ohne diese könnten die globalen Wirtschaftskraft um bis zu 0,8 Prozent höher ausfallen, wie Merkur berichtet. Besonders betroffen sind die Industrie und das Baugewerbe, die im Jahr 2024 bereits mit signifikanten Rückgängen konfrontiert waren.
Ein Blick auf die Schlüsselsektoren
Die Industrie sieht einen Rückgang der Wertschöpfung voraus, nachdem bereits im Jahr 2024 ein Rückgang um 3 Prozent verzeichnet wurde. Auch die Bauunternehmen müssen sich auf weitere Einschränkungen einstellen, nachdem sie im letzten Jahr Einbußen von 3,7 Prozent hinnehmen mussten. Hohe Standortkosten und eine vorsichtige Konsumhaltung der Deutschen belasten zusätzlich die wirtschaftliche Lage. Die IW-Analysten stellen fest, dass insbesondere die Baukosten und zahlreiche Regulierungen die Konjunktur stark bremsen.
Im internationalen Vergleich wird jedoch ein moderater Wachstum erwartet: Der Euroraum soll 2025 um 0,8 Prozent wachsen, und die USA rechnen mit einem Wachstum von 1,3 Prozent. China wird voraussichtlich sogar um 4 Prozent zulegen, trotz des anhaltenden Zollkriegs. Dies zeigt, dass die deutsche Wirtschaft in einem schwierigen globalen Umfeld steht, in dem der Druck auf die heimischen Unternehmen kontinuierlich steigt, während Länder wie China und die USA alternative Wege finden, um ihre Wirtschaft zu stabilisieren.
Ausblick und Maßnahmen
Experten betonen die Notwendigkeit eines schnell abrufbaren Infrastruktursondervermögens, welches die Konjunktur ankurbeln könnte. Die neuen Entwicklungen können entscheidend sein, um die negative Dynamik zu stoppen und positive Impulse zu setzen. Angesichts der drohenden Rezession und der hohen Arbeitslosenzahl müssen sowohl politische als auch wirtschaftliche Strategien überdacht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu sichern.
In diesen unsicheren Zeiten ist ein grundlegendes Umdenken gefordert, um den Herausforderungen der globalen Wirtschaftslage und der eigenen wirtschaftlichen Struktur erfolgreich zu begegnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Laufe des Jahres entwickeln wird und welche Maßnahmen die Regierung und Unternehmen ergreifen werden. Weitere Informationen zu den Prognosen finden Sie auch bei Spiegel.