
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat im Mai 2025 einen Anstieg auf 90,1 Punkte verzeichnet. Damit liegt der Wert über sieben Punkte höher als im Vormonat und erreicht das Niveau der Monate Februar und März. Allerdings bleibt die neutrale 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum anzeigt, weiterhin in weiter Ferne, wie Recyclingportal berichtet.
Geraldine Dany-Knedlik, die Konjunkturchefin des DIW, kommentierte, dass sich die Konjunktur in Deutschland trotz höherer Handelshemmnisse leicht belebt. Zudem wurde im ersten Quartal ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent verzeichnet. Dennoch wird eine Fortsetzung dieser positiven Dynamik nicht ohne Weiteres erwartet. Insbesondere wird auf die Herausforderungen hingewiesen, die sich aus dem Außenhandel ergeben, der voraussichtlich bremsend wirken wird.
Wirtschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen
Die Verunsicherung bei Unternehmen und Haushalten bleibt aufgrund von Stagnation sowie geopolitischen Unsicherheiten hoch. Trotz der positiven Entwicklungen im privaten Konsum sind die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft nicht zu unterschätzen. Ein weiteres Zeichen für diese Unsicherheiten ist der gestiegene ifo-Geschäftsklimaindex für die deutsche Industrie, insbesondere die verbesserten Erwartungen, die jedoch von einer schwächelnden Weltwirtschaft und Zollerhöhungen der US-Regierung begleitet werden.
Im Dienstleistungssektor zeigen sich zögerliche Aufhellungstendenzen, obwohl die Lage insgesamt durchwachsen bleibt. Einzelhandelsumsätze entwickeln sich positiv, während die Sparquote im ersten Quartal gesunken ist. Laut dem GfK-Konsumklimaindex zeigt das Konsumklima zwar leichte Aufhellungen im Mai, bleibt jedoch eingetrübt. Konjunkturexperte Guido Baldi hebt hervor, dass die deutsche Wirtschaft erste Erholungszeichen zeigt, während das globale Umfeld weiterhin herausfordernd ist.
Das DIW-Konjunkturbarometer im Detail
Das DIW-Konjunkturbarometer basiert auf über 311 Variablen, die aus unterschiedlichen Bereichen wie Industrie, Dienstleistungen und Arbeitsmarkt zusammengestellt werden. Um eine präzise Einschätzung der wirtschaftlichen Situation zu erhalten, fließen unter anderem 134 Reihen zur Industrieproduktion und 141 Reihen zu Dienstleistungen in die Berechnung ein. Die Komplexität der Teildaten erfordert eine sorgfältige Gewichtung, um klare Trends erkennen zu können, wie DIW erläutert.
Das Barometer verwendet statistische Methoden wie die Hauptkomponenten- oder Faktoranalyse, um aus den verschiedenen Bereichen unabhängige Subindizes zu bilden. Diese Subindizes sind gewichtete Summen der Werte innerhalb eines Bereichs und helfen, die gegenläufigen Signale zu strukturieren. Eine gewissenhafte Analyse der vergangenen und aktuellen Entwicklungen ist notwendig, um klare wirtschaftliche Prognosen zu erstellen.