Gemäß einem Bericht von www.fr.de, Europas Solarfirmen sind unterschiedlich betroffen von der günstigen Konkurrenz aus China. Während die Hersteller leiden, profitieren etwa Verkäufer. Das sorgt für Streit. Die europäische Fotovoltaikbranche ringt derzeit um den Umgang mit der übermächtigen Konkurrenz aus China. Seit dem Sommer sind die Preise für Solaranlagen aufgrund eines Überangebots aus der Volksrepublik binnen kurzer Zeit auf ein Rekord-Tief gestürzt. Manche Politiker und Firmen fordern daher Handelsbeschränkungen gegen China. Doch große Teile der Branche halten das für eine schlechte Idee.
Die Auswirkungen des Überangebots aus China auf den europäischen Markt sind vielfältig. Die sinkenden Preise können für Verkäufer von Solaranlagen und Installateure von Vorteil sein, da sie günstige Zulieferer haben und niedrigere Preise an ihre Kunden weitergeben können. Allerdings leiden die europäischen Hersteller unter dem Preiskampf und fordern Handelsbeschränkungen, um sich gegen die günstige Konkurrenz zu schützen.
Die Europäische Union steht vor einem Zielkonflikt, da sie einerseits die strategische Unabhängigkeit durch den Wiederaufbau eines eigenen Solarsektors anstrebt, aber andererseits einen raschen und kostengünstigen Fotovoltaik-Ausbau benötigt, der nur inklusive chinesischer Solarmodule möglich wäre. Die Solarbranche schätzt, dass 84 Prozent der Jobs in diesem Sektor in Europa im Verkauf und der Installation von Solaranlagen liegen. Bei der Einführung von Strafzöllen drohen massiver Stellenabbau und Einbußen für die Branche.
Finanzielle Hilfen aus Brüssel werden von EU-Solarfirmen gefordert, um die Resilienz des Solarsektors zu stärken und die europäische Produktion zu unterstützen. Zudem wird die Anpassung der EU-Regeln für staatliche Beihilfen gefordert, damit die Mitgliedstaaten Betriebskosten von Fabriken unterstützen dürfen. Ein neues Finanzierungsinstrument auf EU-Ebene zur Unterstützung von Projekten zur Solarproduktion in Europa wird ebenfalls gefordert.
Die EU-Kommission steht vor der Herausforderung, die Ziele eines nachhaltigen Fotovoltaik-Ausbaus und einer starken europäischen Produktion zu vereinen. Es bleibt abzuwarten, wie die EU auf die Forderungen der Solarfirmen reagieren wird und welche Maßnahmen zur Stärkung des europäischen Solarsektors ergriffen werden.
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