Wirtschaft

Digitale Brieftasche 2027: Auf dem Weg zu mehr Datenschutz für alle!

Am 18. Juli 2025 wurde ein wichtiges Positionspapier veröffentlicht, das die Umsetzung der EU Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) thematisiert. Diese digitale Brieftasche, die Bürger:innen den Umgang mit wichtigen Dokumenten erleichtern soll, wird in den kommenden Jahren in jedem EU-Mitgliedstaat angeboten werden müssen. Laut den Vorgaben müssen die EU-Länder bis Anfang 2027 die Wallet bereitstellen. Die Nutzung soll es den Bürger:innen ermöglichen, anstelle von Plastikkarten ihr Smartphone zur Identifikation bei öffentlichen und privaten Diensten zu nutzen. Das Papier stammt von einem Zusammenschluss führender Verbände der Wirtschaft und Zivilgesellschaft, darunter Bitkom und die Deutsche Kreditwirtschaft, die dieses Vorhaben als gesellschaftlichen Auftrag betrachten.

Die Unterzeichner des Positionspapiers betonen jedoch, dass die Umsetzung der Wallet kein Selbstläufer sei. Vielmehr sind mehrere Weichenstellungen für den Erfolg notwendig. Dazu gehören die Entwicklung digitaler Kompetenzen bei den Nutzern und im Staatsapparat, verbindliche Rechtsvorschriften und technische Standards, ein kluges Verbraucherschutzkonzept für die Datenübermittlung sowie eine kontinuierliche Kontrolle auf ministerieller Ebene. Außerdem sollen Schlüssel-Anwendungsfälle wie digitale Identifizierung, digitaler Führerschein oder digitale Reiseunterlagen geschaffen werden.

Anwendungsfälle und Funktionen

Die EUDI-Wallet, die auf einem EU-Gesetz basiert, das im Mai 2024 in Kraft tritt, soll nicht nur freiwillig und kostenlos sein, sondern auch interoperabel agieren. Nutzer:innen haben die Kontrolle über ihre Daten und können selbst entscheiden, welche Informationen sie weitergeben möchten. Der Bezug zu nationalen Identitätssystemen ist erforderlich und sollte je nach Mitgliedstaat unterschiedlich umgesetzt werden. Der Onboarding-Prozess gilt als einfach und benutzerfreundlich.

Zu den geplanten Funktionen der Wallet gehört die Möglichkeit, digitale Dokumente wie Bildungzeugnisse oder medizinische Rezepte sicher zu speichern und über QR-Codes an Dritte weiterzugeben. Zwei Beispiele, wie die Wallet Nützlichkeit zeigen kann, sind die Altersverifikation für Rabatte, ohne das genaue Geburtsdatum preiszugeben, und die Möglichkeit der Nutzer, den Zugriff auf ihre Daten bequem über ein integriertes Datenschutz-Dashboard zu verwalten.

Datenschutz und Sicherheit

Die EUDI-Wallet hat hohe Sicherheitsstandards und ermöglicht den Nutzern, Zugang über die Sicherheitsfunktionen ihrer mobilen Geräte zu erhalten. Weiterhin können sie über das Dashboard auch unrechtmäßige Datenverarbeitungen an die nationale Datenschutzbehörde melden. Ein klarer Überblick über die Historie der Datenverwendungen stellt sicher, dass Nutzer jederzeit wissen, welche Informationen geteilt werden.

Die Bundesregierung in Deutschland trägt die Verantwortung für die nationale Umsetzung der Verordnung zur Wallet. Ein transparentes und durchdachtes Konzept ist notwendig, um die Bürger:innen von den Vorteilen der digitalen Brieftasche zu überzeugen und Ängste bezüglich Datenschutz und Sicherheit auszuräumen. Angesichts der Problematik, dass digitale Dienste wachsen, jedoch gleichzeitig Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre bestehen, wird die EUDI-Wallet als ein entscheidender Schritt hin zu einer modernen und sicheren digitalen Gesellschaft angesehen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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