Beim Insurance Forum Austria, organisiert vom Business Circle Management FortbildungsGmbH im burgenländischen Stegersbach, kamen Experten zusammen, um über die Herausforderungen der Digitalisierung in der Versicherungsbranche zu diskutieren. Peter Hagen, ehemaliger CEO der Vienna Insurance Group, betonte, dass die Adaption neuer Technologien Zeit braucht und es vor allem darum geht, Geschäftsmodelle anzupassen und die Unternehmenskultur zu verändern.
Ein zentrales Problem, das diskutiert wurde, ist die fehlende Anpassung der Sprache und Kommunikation der Versicherungsunternehmen an die Kundenbedürfnisse. Peter Hagen kritisierte, dass die digitale Präsenz der Versicherer oft nicht kundenorientiert genug sei. Dabei sei es wichtig, die Sprache und das Framing an die Menschen anzupassen, um eine bessere Akzeptanz bei den Kunden zu erreichen.
Ein weiterer Kritikpunkt lag in der immer noch bestehenden Nutzung von Papier und analogen Prozessen in der Versicherungsbranche. Obwohl im Schadenbereich die Digitalisierung bereits gut funktioniert, gibt es Schwierigkeiten bei der direkten Interaktion mit den Kunden. Die Branche scheint noch nicht kompromisslos kundenorientiert zu handeln und hat Schwierigkeiten, die Kunden mitzunehmen.
Zudem wurde angemerkt, dass viele Versicherungsunternehmen noch traditionell agieren und es bisher nicht gelungen ist, den Markt für digitale Produkte disruptiv zu gestalten. Jochen Zöschg von der Zürich Versicherungs-AG Österreich betonte, dass es wichtig sei, nicht nur bestehende Produkte onlinefähig zu machen, sondern wirklich kompromisslos kundenorientiert zu handeln, um in der digitalen Welt erfolgreich zu sein.