Während der Corona-Pandemie war es für viele Menschen notwendig, kreative Wege zu finden, um ihre Ziele zu erreichen. Toby Sichert kaufte ein Grundstück in Rottweil mit einer 400 Jahre alten Mühle und plante, diese zu einem Mietobjekt auszubauen. Allerdings stieß er auf Probleme mit der Verfügbarkeit von Handwerkern und den steigenden Preisen für Baumaterialien. Aufgrund seines Interesses am Tiny-House-Trend entschied er sich schließlich dazu, einen Wohnturm mit einer Wohnfläche von 39 Quadratmetern zu bauen. Dieser Turm wurde in Modulbauweise in Kroatien gefertigt und in einem Stück geliefert, während die Einrichtung mit hochwertigen deutschen Markenprodukten erfolgte. Der Turm verfügt über eine Fußbodenheizung, Klimaanlagen und eine Turmform, die die Wärme nach oben leitet.
In den USA entstanden die ersten Tiny Houses, die zunächst als Notlösung dienten und in der Finanzkrise von 2008 an Popularität gewannen. Heutzutage sind Tiny Houses nicht nur eine Frage des Budgets, sondern reflektieren oft eine Lebensphilosophie, die Nachhaltigkeit und Umweltschutz einschließt. In Deutschland gibt es sogar Tiny-House-Dörfer wie das Tiny House Village Mehlmeisel im Fichtelgebirge. Obwohl viele Tiny Houses ursprünglich auf Rädern waren, sind die meisten heute fest installiert. Der Bundesverband Mikrohaus zählt über 270 Hersteller von Tiny Houses in Europa. Ein Tiny-House-Festival in Karlsruhe ermöglicht es den Besuchern, rund 50 Minihäuser zu besichtigen, darunter auch Modulhäuser, die sich je nach Bedarf vergrößern oder verkleinern lassen.
Toby Sichert hat seinen Wohnturm, den DQTower, erfolgreich auf den Markt gebracht und bereits mehrere Exemplare verkauft. Die meisten Käufer nutzen den Turm als Kapitalanlage z.B. als Ferienunterkunft. Zusätzlich zur Wohnvariante hat Sichert auch eine Büroversion mit Schreibtischen und Konferenzraum entwickelt, um Selbstständige und Start-ups anzusprechen. Trotz seines geschäftlichen Erfolgs hat Sichert noch viele Pläne für weitere Projekte.
