
Im ersten Quartal 2025 hat die Kryptowährungsbörse MEXC einen alarmierenden Anstieg der betrügerischen Handelsaktivitäten verzeichnet. Zwischen Januar und März stieg die Anzahl der organisierten Betrugsversuche um 200 % im Vergleich zum Vorquartal. Insgesamt wurden über 80.000 verdächtige Handelsaktivitäten von mehr als 3.000 Betrugsgruppen festgestellt. Die Kategorisierung der Betrügereien reicht von Marktmanipulation über Wash-Trading bis hin zu automatisierten Handelsrobotern. Solch eindeutige Statistiken verdeutlichen den Ernst der Lage im Bereich der digitalen Vermögenswerte.
Besonders besorgniserregend sind die regionalen Unterschiede. Laut MEXC erlebte Indien den stärksten Anstieg bei den Betrugsfällen, mit fast 27.000 als verdächtig eingestuften Konten. Auch in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) wurden 6.404 Konten beanstandet, und in Indonesien waren es 5.603. Tracy Jin, COO von MEXC, führt diesen Anstieg auf einen Mangel an Wissen über Kryptowährungen und Handelspraktiken zurück. Die häufigsten Opfer sind oft neue Nutzer, die sich mit den Risiken und typischen Betrugsmustern nicht auskennen.
Bewusstsein und Aufklärung
MEXC hebt die dringende Notwendigkeit hervor, das Bewusstsein für Krypto-Betrügereien zu schärfen und die Nutzer aufzuklären. Die meisten neuen Nutzer in den betroffenen Regionen sind sich der gängigen Betrugsmaschen in der Finanzwelt nicht bewusst. Diese Unkenntnis macht sie zu leichten Zielen für Betrüger, die oft durch Social Engineering ihre Opfer anlocken.
In einem weiteren Zusammenhang haben die US-Behörden neue Maßnahmen gegen Marktmanipulation in der Kryptowährungsbranche eingeleitet. Die US-Anwaltskanzlei für den District of Massachusetts hat erstmals strafrechtliche Anklagen gegen Finanzdienstleistungsunternehmen wegen Marktmanipulation und „Wash Trading“ erhoben. Insgesamt 18 Personen und Unternehmen, darunter vier Kryptowährungs-Marktmacher, sind betroffen. Die Anklagen beschreiben, dass diese Unternehmen illegale Marktmanipulationen durchführten, um den Anschein eines aktiven Marktes für bestimmte Token zu erwecken.
Regulatorische Herausforderungen
Die Untersuchungen hatten ihren Ursprung in einem Hinweis der SEC, der zu weiteren Ermittlungen führte. Dazu gehörte der Einsatz einer Scheinfirma namens NextFundAI, die einen Token schuf, um mit den Angeklagten zu kommunizieren. Im Rahmen dieser Ermittlungen boten die Täter an, den Preis des Tokens durch Wash Trading zu manipulieren. Die Behörden argumentieren, dass eine betrügerische Absicht hinter diesen Handelsaktivitäten steckte, um das Handelsvolumen künstlich zu erhöhen und so das Interesse am Token zu steigern.
Die Anklagen umfassen auch Drahtbetrug, für den kein Nachweis erforderlich ist, dass der betroffene digitale Vermögenswert ein Wertpapier ist. Im Gegensatz dazu erfordert die Anklage wegen Verschwörung zur Marktmanipulation den Nachweis, dass der Token als Wertpapier gilt, was die Beweislast für die Behörden erschwert. Einige Angeklagte haben bereits schuldig plädiert, während andere die rechtlichen Theorien der Regierung vor Gericht anfechten.
Dies sind nicht nur Einzelfälle. Experten erwarten, dass diese Ermittlungen lediglich der Anfang einer Reihe ähnlicher Maßnahmen im Bereich der digitalen Vermögenswerte sind. Die eingeleiteten Schritte könnten langfristige Auswirkungen auf die Regulierung und Überwachung des gesamten Kryptowährungsmarktes haben. MEXC und die US-Behörden stehen somit vor der Herausforderung, die Integrität der digitalen Handelsmärkte zu wahren und gleichzeitig die Nutzer zu schützen.
Für weitere Informationen zu den Betrugsfällen lesen Sie den Bericht auf Cointelegraph und zu den rechtlichen Maßnahmen auf National Law Review.