Wirtschaft

Dramatischer Rückgang: Deutsche Exporte nach USA auf Rekordtief!

Die Unsicherheit rund um Zölle und Drohungen seitens der Vereinigten Staaten hat deutsche Exporteure in eine schwierige Lage versetzt. Im Mai sanken die Exporte in die USA um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat und erreichten mit einem Warenwert von 12,1 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit März 2022. Diese Entwicklung stellt den zweiten Rückgang der deutschen Exporte in Folge dar. Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA, bezeichnete die Situation im Außenhandel als dramatisch, während der ING-Chefökonom Carsten Brezski vor einem Risiko weiterer Zölle warnt und von einer stagnierenden oder schrumpfenden Wirtschaft spricht. Laut rheinpfalz.de könnte der schwache Außenhandel sogar zu einer weiteren Rezession der deutschen Wirtschaft führen.

Die Exportlage wird zusätzlich durch die kürzliche Entscheidung von Donald Trump beeinflusst, die Frist für die Einführung neuer Zölle von ursprünglich 9. Juli auf den 1. August zu verschieben. Trotz der Verzögerung bleibt unklar, welche Auswirkungen dies auf die EU haben könnte. Ein zusätzliches Zollpaket, das im April angekündigt wurde, beinhaltet einen Basiszoll von 10 Prozent auf EU-Importe sowie Drohungen von bis zu 50 Prozent Zöllen und bereits eingeführte hohe Extrazölle, darunter 25 Prozent auf Autos und Autoteile sowie 50 Prozent auf Stahl und Aluminium. Diese Rahmenbedingungen belasten nicht nur die Exportzahlen, sondern führen auch zu einem gesunkenen Exporterwartungsindex des ifo-Instituts, der im Juli auf minus 1,7 Punkte fiel, nach minus 1,3 Punkten im Juni.

Globale Handelsentwicklung

Der Rückgang der Exporte ist nicht auf die USA beschränkt. Globale Ausfuhren sanken im Mai um 1,4 Prozent auf 129,4 Milliarden Euro. Die Exporte nach China fielen um 2,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, während die Exporte in die EU-Staaten um 2,2 Prozent auf 71,3 Milliarden Euro schrumpften. Ein Lichtblick am Horizont gibt es jedoch: Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen um 15 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, machte darauf aufmerksam, dass US-Unternehmen im ersten Quartal mehr Waren von deutschen Firmen bezogen, bevor die neuen Zölle in Kraft traten.

Importe und Binnenmarkt

Die Einfuhrzahlen spiegeln ebenfalls eine schwache Marktstimmung wider. Im Mai fielen die Importe nach Deutschland um 3,8 Prozent auf 111,1 Milliarden Euro. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, deutete dies als mögliche Schwäche der Binnenkonjunktur. Die Kombination aus sinkenden Exporten und Importe deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft vor großen Herausforderungen steht, was durch verschiedene Wirtschaftsanalysen untermauert wird.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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