
Die Bayerische Staatsregierung äußert Besorgnis über die drohenden US-Zölle auf europäische Produkte. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) beschreibt die Situation als große Gefahr für die bayerische Wirtschaft, die stark exportorientiert ist. Die USA sind der größte Exportpartner Bayerns, im Jahr 2023 exportierte der Freistaat Waren im Wert von 28,4 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten. Das entspricht 12,6 Prozent der gesamten bayerischen Exporte. Die wichtigsten Exportgüter sind Automobile, Wohnmobile, Maschinen und medizinische Geräte.
Aiwanger warnt vor „Milliardenschäden“ für die bayerische Wirtschaft durch mögliche Zölle und appelliert an den Bund sowie die EU, um gegen diese Maßnahmen vorzugehen. Er fordert auch niedrigere Unternehmenssteuern und eine sichere sowie bezahlbare Energieversorgung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zudem betont er die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von den USA und China zu verringern und neue Märkte in Südamerika, Afrika und Südostasien zu erschließen.
Handelskonflikt mit den USA
Aiwanger weist darauf hin, dass Zölle gegen Mexiko und Kanada vorerst ausgesetzt wurden, was für viele deutsche Firmen, die in Mexiko für den US-Markt produzieren, von Bedeutung ist. Stephanie Schuhknecht von den Grünen bezeichnet die drohenden Zölle als „Gift“ für die bayerische Autoindustrie, da im Jahr 2023 jedes fünfte Auto aus Bayern in die USA exportiert wurde. Die Zulieferer in Mexiko könnten ebenfalls betroffen sein.
Die Gefahr einer Deindustrialisierung Europas durch Trumps Ziel, Produktionskapazitäten zurück in die USA zu bringen, wird von Aiwanger als ernsthaft eingestuft. Er berichtet von einem bayerischen Automobilzulieferer, der durch die US-Zölle gegen Mexiko einen dreistelligen Millionenbetrag jährlich verlieren könnte. Aiwanger bezeichnet die Situation als „K.o.-Schlag“ für viele deutsche Investoren und fordert eine europäische Lösung im Handelskonflikt, um besser wahrgenommen zu werden. Laut [sueddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de/bayern/handelskonflikt-mit-den-usa-aiwanger-warnt-vor-milliardenschaeden-durch-moegliche-us-zoelle-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250204-930-365018) könnte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland stark zurückfallen, was auch für Bayern erhebliche Konsequenzen hätte.