
Am gestrigen landesweiten Tag der Baustellen äußerte der Bauverband Embuild scharfe Bedenken hinsichtlich der unzureichenden Investitionen der öffentlichen Hand in die belgische Infrastruktur. Der Verband macht deutlich, dass Belgien lediglich drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesen Bereich investiert. Dies ist nicht nur unter dem EU-Durchschnitt von 3,4 Prozent, sondern auch weniger als in den meisten Nachbarländern.
Embuild fordert eine Erhöhung der Investitionen auf vier Prozent, was bis Ende der Legislaturperiode 2029 über sechs Milliarden Euro erfordern würde. Diese Mittel sollen dazu verwendet werden, die verschiedensten Infrastrukturen, darunter Straßen, Brücken, Schifffahrtswege, Schulen, Kulturzentren und Sporteinrichtungen, zu verbessern. Der Verband betont, dass, obwohl Bauarbeiten oft mit Lärm und Staub verbunden sind, sie letztendlich zu einer signifikanten Verbesserung der Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität führen.
Vergleich mit anderen EU-Staaten
Die Investitionen in die Infrastruktur sind ein zentrales Thema in vielen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Daten von Eurostat zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt der EU-Mitgliedstaaten für das Jahr 2024 erheblich variieren. Dies wird unter anderem durch die unterschiedlichen Ausgaben in den Infrastruktursektor beeinflusst. In einem umfassenden Bericht auf der Seite von Statista ist das BIP in den Ländern der EU aufgelistet, was die unterschiedlichen Ansätze zu Infrastrukturinvestitionen verdeutlicht.
Aktuelle Statistiken belegen, dass eine gezielte Investitionspolitik notwendig ist, um strukturelle Defizite zu beheben. Angesichts der hohen Bedeutung von Infrastruktur für die wirtschaftliche Entwicklung zeigt sich die Dringlichkeit von Embuilds Forderungen deutlich. So könnten die geforderten Mittel nicht nur die Qualität der Infrastruktur erhöhen, sondern auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums beitragen.
Die Diskussion um die notwendigen Investitionen und die Rolle der öffentlichen Hand wird auch in den kommenden Monaten intensiv weitergeführt werden, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur in Belgien zu gewährleisten.