
Die landeseigene Messegesellschaft in Erfurt hat sich entschieden, den Fokus stärker auf spezialisierte Messen zu lenken. Diese sogenannten Special-Interest-Messen zielen darauf ab, spezifische Interessengruppen anzusprechen und ein junges Publikum zu gewinnen. Ein herausragendes Beispiel für solch eine Fachmesse ist die „MAG-C“, die sich besonders an Fans von Mangas, Animes, Computerspielen und Cosplay richtet. Die nächste Auflage dieser Messe ist für Anfang 2026 geplant und verspricht ein „Spektakel rund um die japanische Popkultur“ zu werden. Ziel ist es, junge Besucher zu begeistern und sie langfristig für die weiteren Angebote der Messe zu interessieren.
Im Jahr 2023 erzielte die „MAG-C“ mit etwa 12.300 Besuchern und fast 120 Ausstellern aus acht Ländern bereits große Erfolge. Auch in der aktuellen Messesaison strebt die Messe Erfurt an, innovative und ansprechende Formate zu etablieren, um die Besucherzahlen zu steigern. Die besucherstärkste Messe in Erfurt im Jahr 2024 war die Thüringen Ausstellung, die beeindruckende 67.000 Besucher anzog. Weitere bedeutende Veranstaltungen vergangenes Jahr waren die Messen „Reisen & Caravan“ mit ca. 37.000 und „Reiten-Jagen-Fischen & Forst“ sowie „Automobilmesse Erfurt“, die beide ca. 30.000 Besucher verzeichnen konnten.
Spezialisierung auf neue Trends
Die Messegesellschaft diversifiziert ihr Angebot erheblich. Neben der „MAG-C“ beteiligt sich die Messe Erfurt auch an innovativen Themen, wie etwa der Fachmesse „Quantum Photonics“, die sich mit photonischen Quantentechnologien beschäftigt und ein begleitendes Kongressprogramm bietet. Ein weiteres Highlight ist die „rapid.tech 3D“, welche sich der Zukunft des 3D-Drucks widmet.
Insgesamt zieht die Messe Erfurt als der zweitgrößte Messestandort in den fünf ostdeutschen Bundesländern jährlich etwa 650.000 Besucher an, die sich nicht nur für Messen, sondern auch für Kongresse, Tagungen und Konzerte interessieren. Das Engagement der Messegesellschaft ist darauf ausgelegt, bestehende Besuchergruppen zu halten und neue, insbesondere jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Die Gaming-Szene und kulturelle Initiativen
Im Kontext der Messe und der „MAG-C“ ist das Engagement der Gaming-Branche nicht zu übersehen. Ein Beispiel für erfolgreiche Unternehmen in diesem Sektor ist das btf Games Department, das seit seiner Gründung im Jahr 2017 in Köln und Berlin tätig ist. Mit einem Team von 20 Mitarbeitern entwickelte die Firma das mit Preisen ausgezeichnete Spiel „Trüberbrook“, welches 2019 als bestes deutsches Spiel beim Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet wurde. Aktuelle Projekte umfassen Titel wie „The Berlin Apartment“ und „Constance“.
Darüber hinaus engagiert sich das btf Games Department in sozialen Projekten, wie „Leon’s Identity“, das zur Prävention von Rechtsextremismus beiträgt, sowie „Dino Dino“, das Vorschulkindern naturwissenschaftliche Fakten vermittelt. Ihr Berliner Büro ist Teil des Indie-Kollektivs „Saftladen“ und sie nehmen aktiv an Fachgremien, Jurys und Game Jams teil.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Messe Erfurt und die Gaming-Industrie eng miteinander verknüpft sind, wobei beide Seiten bestrebt sind, junge Besucher zu gewinnen und ihnen attraktive Angebote zu präsentieren. Mit den bevorstehenden Veranstaltungen, insbesondere der „MAG-C“, setzt die Messegesellschaft auf Innovation, Kreativität und interaktive Erlebnisse.