
Norwegen spielt eine zentrale Rolle in der wachsenden Wasserstoffwirtschaft Europas. Am 20. Mai 2025 erhielten die norwegischen Unternehmen GreenH AS, Gen2 Energy AS und Norwegian Hydrogen AS eine bedeutende Förderung von 1,1 Milliarden NOK (96,6 Millionen Euro) von der EU. Diese Mittel stammen aus der Auktion der EU-Wasserstoffbank, die Teil des Innovationsfonds der EU ist und sind für Projekte zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff vorgesehen. Norwegian Hydrogen in Rjukan produziert in diesem Kontext grünen Wasserstoff und beliefert Kunden in ganz Skandinavien, was die Wichtigkeit des Landes als Wasserstoffproduzent unterstreicht.
Der Energieminister Norwegens, Terje Aasland, betont, dass die Förderung Teil von Norwegens Ambitionen ist, Wasserstoff-Wertschöpfungsketten in Zusammenarbeit mit der EU zu entwickeln. Insgesamt wurden bei dieser Förderung 15 Projekte im europäischen Wirtschaftsraum (EWR) unterstützt, wobei fast eine Milliarde Euro verteilt wurde.
Förderverteilung und Unterstützung
Die Zuweisungen für die norwegischen Unternehmen zeigen die unterschiedlichen Schwerpunkte und Potenziale in der Wasserstoffproduktion:
Unternehmen | Förderung (NOK) | Förderung (Euro) |
---|---|---|
Norwegian Hydrogen in Rjukan | 154,1 Millionen NOK | 13,2 Millionen Euro |
Gen2 Energy in Mosjøen | 719,1 Millionen NOK | 61,6 Millionen Euro |
GreenH in Hammerfest | 255,7 Millionen NOK | 21,9 Millionen Euro |
Zusätzlich unterstützt Innovation Norway das Rjukan-Projekt mit 50 Millionen NOK an Zuschüssen sowie einem grünen Wachstumsdarlehen in gleicher Höhe. Jens Berge, CEO von Norwegian Hydrogen, äußerte sich begeistert über die Förderung und die damit verbundene Möglichkeit, die Produktionskapazität erheblich zu steigern.
Europäische Ziele und Herausforderungen
Grüner Wasserstoff gilt als ein zentraler Energieträger in der klimafreundlichen Industrie, jedoch zeigt ein aktueller Bericht des EU-Rechnungshofs, dass die Produktion in Europa hinter den ehrgeizigen Zielen zurückbleibt. Bis 2030 plante die EU, zehn Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu erzeugen und zu importieren – ein Ziel, das nun als „zu ehrgeizig“ eingestuft wird. Laut den Berichten muss die EU-Kommission konkretere und umsetzbare Ziele setzen, um die Herausforderungen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette anzugehen.
Die Warnungen des Rechnungshofs über potenzielle Verluste der Wettbewerbsfähigkeit in Schlüsselindustrien sowie die Schaffung neuer strategischer Abhängigkeiten verdeutlichen die Dringlichkeit, die Wasserstoffstrategie der Kommission zu aktualisieren. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Entwicklung von grünem Wasserstoff ein Hoffnungsträger für die Energiewende, da er als Basis für neue Kraft- und Brennstoffe dienen könnte. Allerdings ist die Herstellung von Wasserstoff bislang energieintensiv und teurer als fossile Brennstoffe.
Die nächste Wasserstoffauktion liegt bereits in Sicht, mit einer Gebotsfrist bis Frühjahr 2026 und einem angekündigten Budget von einer Milliarde Euro. Diese Initiativen könnten entscheidend zur Förderung eines nachhaltigen und wettbewerbsfähigen hydrogenbasierten Sektors in Europa beitragen.
Für weiterführende Informationen über die EU-Förderungen für Wasserstoffprojekte in Norwegen, besuchen Sie businessportal-norwegen.com oder für Einblicke in die europäische Wasserstoffstrategie z.B. tagesschau.de.