Investitionen

EU-Label für Finanzprodukte: Neue Impulse für Investitionen und Renten!

Die Europäische Union steht vor der Herausforderung, sich auf globale Probleme wie geopolitische Spannungen, den Klimawandel und die Digitalisierung vorzubereiten. Ein zentrales Ziel dabei ist die Schaffung leistungsfähiger Kapitalmärkte und die Förderung höherer Investitionen. In diesem Zusammenhang planen mehrere Mitgliedstaaten ein Label für Finanzprodukte, um privates Kapital zu mobilisieren. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und europäische Partnerverbände unterstützen diese Initiative aktiv. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, hebt hervor, wie wichtig dieses Projekt für Investitionen und die Altersvorsorge in Europa ist.

Das vorgeschlagene EU-Label gehört zur „Savings and Investments Union“ (SIU) und stellt eine Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion dar. Ziel dieses Labels ist es, Finanzprodukte zu kennzeichnen, die zur Finanzierung europäischer Vorhaben beitragen und in Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit sowie Sicherheit investieren. Langfristig sind, laut Mario Draghi, jährliche zusätzliche Investitionen zwischen 750 und 800 Milliarden Euro notwendig, um die festgelegten Ziele zu erreichen. Asmussen beschreibt das Label als einen Wegweiser für Verbraucher, der europäische Investitionen signalisiert und Vertrauen schafft.

Kapitalanlagen und private Altersvorsorge

Die Versicherungswirtschaft spielt eine wesentliche Rolle als institutioneller Investor in Europa, mit Kapitalanlagen von rund 8 Billionen Euro. Der GDV setzt sich dafür ein, dass das Label auch für kapitalbildende Versicherungsprodukte vergeben wird. Am 5. Juni treffen sich die Mitgliedstaaten in Paris, um Details des Labels zu besprechen und die Umsetzung voranzutreiben.

Die Bedürfnisse der Sparer stehen im Mittelpunkt dieses Diskurses. Sparer wünschen sich Produkte, die Sicherheit und Vertrauen bieten. Insbesondere Lebensversicherungen sind attraktiv, da sie Kapitalmarktzugang mit einem Sicherheitsnetz bieten und eine sichere Rente bis zum Lebensende garantieren. Das Label könnte nicht nur die Investitionen in Europa fördern, sondern auch die private Altersvorsorge stärken, die aufgrund des demografischen Wandels zunehmend in den Fokus rückt.

Notwendige Reformen und Herausforderungen

Der Bankenverband hat die neue „Communication on Savings and Investments Union“, die in Brüssel vorgestellt wurde, begrüßt. Präsident Christian Sewing fordert entschlossene Maßnahmen zur Stärkung der Banken- und Kapitalmärkte in Europa. Diese sind entscheidend, um dringend benötigte Investitionen in Bereiche wie Verteidigung, Sicherheit, Innovation und Klimaschutz zu mobilisieren. Sewing warnt, dass ohne einen leistungsfähigen europäischen Kapitalmarkt viele Herausforderungen nicht bewältigt werden können.

Er betont, dass ausreichend Kapital vorhanden ist, es jedoch produktiv eingesetzt werden muss, um Investitionen in Europa langfristig zu sichern. Die „Savings and Investments Union“ soll effizient, wettbewerbsfähig und innovationsfreundlich gestaltet werden. Vorgeschlagene Ziele umfassen unter anderem eine Reform des Verbriefungsmarktes sowie den Ausbau der kapitalmarktgestützten Altersvorsorge.

Die Anforderungen an alle Akteure sind hoch: Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene sind Kompromisse und konkrete Maßnahmen gefordert, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Sewing unterstreicht die Notwendigkeit großer Reformschritte, um der europäischen Wirtschaft in einer sich schnell verändernden, multilateralen Welt Relevanz zu verleihen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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