
Die Europäische Union hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschlossen, um die russische Wirtschaft weiter zu schwächen. Dieser Schritt richtet sich insbesondere gegen die sogenannte Schattenflotte des Landes, die für den Transport von Öl und Ölprodukten verantwortlich ist. Wie fr.de berichtet, werden 200 weiteren Schiffen das Einlaufen in EU-Häfen verboten. Darüber hinaus ist es den Betreibern dieser Schiffe nicht mehr möglich, Dienstleistungen europäischer Unternehmen in Anspruch zu nehmen.
Im Rahmen des Pakets sind auch Ausfuhrbeschränkungen für 30 wirtschaftliche Akteure vorgesehen. Zudem steht eine Liste von 75 weiteren Personen und Unternehmen, die von einem Geschäftsverbot in der EU betroffen sind.
Maßnahmen gegen die Schattenflotte
Die Schattenflotte, die russisches Öl, Gas, ukrainisches Getreide und sogar gestohlene Koks-Kohle transportiert, bedient sich häufig irreführender Taktiken wie dem Fahren unter falscher Flagge und dem Ausschalten von Schiffsortungssystemen. Die Sanktionen gegen diese Flotte haben bereits dazu geführt, dass einige portugiesische Häfen für russische Tanker gesperrt wurden, was den Druck auf Russland erhöht, so spiegel.de.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) unterstrich die Bereitschaft der EU, die Sanktionen weiter zu verschärfen. Zukünftige Maßnahmen könnten auch den russischen Bankensektor betreffen, insbesondere Banken, die versuchen, bestehende Sanktionen zu umgehen. Ein Abkopplung Russlands vom Swift-Bankensystem wird ebenfalls in Betracht gezogen, sollte sich die Situation nicht verbessern.
Die Energieabhängigkeit der EU
Trotz der strengeren Maßnahmen stammt derzeit noch etwa 20 Prozent des Erdgases in der EU aus Russland, was eine bedeutende Einnahmequelle für die russische Wirtschaft darstellt. Die EU steht vor der Herausforderung, ihre Energieabhängigkeit schrittweise zu reduzieren, um die Wirksamkeit der Sanktionen zu maximieren und Russlands Handlungsfreiheit zu verringern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Sanktionen einen weiteren Schritt in der Strategie der EU darstellen, um den Druck auf Russland zu erhöhen und dessen wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zu beschränken. Die nächsten Schritte hängen jedoch stark von den Entwicklungen in den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ab.