Der Euro hat am Dienstag die Marke von 1,07 US-Dollar überschritten. Dieser Anstieg wurde durch uneinheitliche Konjunkturdaten aus Europa und den USA begünstigt, die tendenziell zu einer leichten Schwächung des US-Dollars führten. Aktuell liegt der Kurs bei 1,0705 Dollar für einen Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,0674 Dollar festgesetzt, während ein Dollar 0,9369 Euro kostet.
US-Unternehmen verzeichneten im April überraschend einen deutlichen Rückgang des Geschäftsklimas, was auf einen verlangsamten wirtschaftlichen Aufschwung hinweist. Besonders hervorgehoben wurde die drastische Reduzierung der Arbeitsplätze, die seit Beginn der globalen Finanzkrise nicht in diesem Ausmaß stattgefunden hat. Die robusten wirtschaftlichen Daten aus Deutschland trugen ebenfalls dazu bei, dass der Euro zeitweise über 1,07 Dollar gestiegen ist. Die Stimmung im deutschen Dienstleistungssektor verbesserte sich im April deutlich stärker als erwartet, während auch die Industriestimmung leicht aufhellte.
Insgesamt zeigt sich eine verbesserte Stimmung in den Unternehmen der Eurozone zu Beginn des zweiten Quartals. Trotz positiver Signale warnten Experten vor einigen Herausforderungen, die die wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen könnten. Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, äußerte sich positiv über den Start der Eurozone in das neue Quartal. Allerdings wies Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, auf die Probleme in der Industrie hin, darunter geopolitische Unsicherheiten, der schwierige Übergang zur Elektromobilität und die hohen Zinsen, die die Investitionstätigkeit belasten. Trotz der positiven Entwicklungen steht die wirtschaftliche Erholung somit auf wackeligen Beinen.