Die Raiffeisen Bank International (RBI) plant, ihr Engagement in Russland schneller zu reduzieren als ursprünglich vorgesehen. Eine entsprechende Aufforderung wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet. Die Bank warnt jedoch davor, dass dies die Verkaufsmöglichkeiten für die russische Tochtergesellschaft negativ beeinflussen könnte. Der aktuelle Entwurf der EZB sieht vor, dass die Kundenkredite bis 2026 um bis zu 65 Prozent im Vergleich zum Ende des dritten Quartals sinken sollen, und auch die internationalen Zahlungen aus Russland sollen deutlich abnehmen. Die RBI arbeitet seit Februar 2022 daran, ihre Geschäftsaktivitäten in Russland zu reduzieren und strebt die Entkonsolidierung der AO Raiffeisenbank an, möglicherweise durch einen Verkauf der Einheit.
An der Wiener Börse verzeichnet die RBI-Aktie zeitweise einen Rückgang um 0,7 Prozent auf 17,14 Euro. Die Entscheidung, das Russland-Engagement schneller zu verringern, könnte die weitere Entwicklung des Unternehmens beeinflussen und wird von Investoren und Analysten genau beobachtet. Die Bank muss nun möglicherweise rasch Maßnahmen ergreifen, um den Anforderungen der EZB zu entsprechen und die Auswirkungen auf ihr Geschäft abzufedern.
Die Diskussion über den Rückzug aus dem russischen Markt ist Teil eines breiteren Trends, bei dem europäische Banken aufgrund politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten weltweit ihre Risikopositionen überprüfen. Dieser Schritt der RBI steht im Kontext verschärfter Sanktionen gegen Russland und einem allgemeinen Trend zum Rückzug westlicher Unternehmen aus dem Land. Die zukünftige Entwicklung der Situation und die Auswirkungen auf die RBI werden von Branchenexperten aufmerksam verfolgt.