Finanzen

Fachkräftemangel gefährdet Zukunft des Kinderheims Brugg!

Die Stiftung Kinderheim Brugg blickt auf ein spannendes Jahr 2024 zurück, das sowohl Abschiede als auch neue Herausforderungen mit sich brachte. Nach über 26 Jahren an der Spitze wurde Rolf von Moos als Heim- und Geschäftsleiter verabschiedet. Unter seiner Leitung wurden wesentliche Meilensteine erreicht, darunter der Um- und Neubau des Kinderheims am Wildenrainweg sowie die erfolgreiche Übernahme des Stifts Olsberg aus kantonaler Trägerschaft und des Vereins Familynetwork in Zofingen. Sein Nachfolger, Daniel Wölfle, trat am 1. September 2024 sein Amt an und hatte zuvor als Institutionsleiter des Stifts Olsberg gedient. Wölfle wurde sowohl innerhalb der Stiftung als auch von externen Partnern gut akzeptiert.

Wölfle setzte sich in seinen ersten Monaten intensiv mit der Evaluation der Organisation auseinander. Ein zentrales Projekt ist die geplante Beobachtungsstation im Stift Olsberg, für die bereits das grüne Licht des Kantons gegeben wurde. Die Fertigstellung der Station wird für den 1. August 2026 angepeilt. Sie wird 18 Plätze bieten, aufgeteilt in eine Kinder- und eine Jugendabteilung, die koedukativ geführt werden. Es wird erwartet, dass das Projekt ca. 5 bis 6 Millionen Franken Umsatz generieren und 40 zusätzliche Mitarbeitende beschäftigen wird.

Finanzielle Perspektiven und Herausforderungen

Im Jahr 2024 konnte die Stiftung einen Umsatz von rund 21 Millionen Franken erzielen, wobei die Personalkosten etwa 16,5 Millionen Franken betrugen. Nach Abzug der Kosten blieb ein positives Ergebnis von zirka 600.000 Franken. Allerdings wird der Fachkräftemangel als grundlegendes Problem hervorgehoben, das die Personalbesetzung beeinträchtigt und somit die finanziellen Erfolge der Stiftung in Frage stellt. Wölfle betonte die hohe Einsatzbereitschaft des gesamten Teams mit dem zentralen Ziel, das Wohl der Kinder zu gewährleisten.

Zusätzlich wurde in die Ritualisierung des Alltags investiert, um den Kindern und Jugendlichen Halt und Sicherheit zu bieten. Trotz der positiven Entwicklungen gab es jedoch auch Herausforderungen: Von 664 bearbeiteten Anfragen wurden 209 nicht erfüllt. FamilyNetwork, die sich um Pflegefamilien kümmert, hatte zwar 12 neue Familien gewinnen können, doch der dringende Bedarf nach weiteren Pflegefamilien bleibt hoch. Anfang 2024 wurde zudem das Mandatsführungsangebot von FamilyNetwork wieder aufgenommen, wodurch eine Mitarbeiterin Kindes- und Erwachsenenschutzmandate im Auftrag öffentlicher Stellen übernimmt.

Nachhaltigkeit und Zukunftsprojekte

Die Stiftung setzt auch auf nachhaltige Projekte, wie die Installation einer neuen Holzschnitzelheizung im Stift Olsberg. Für die anstehenden größeren Unterhaltsarbeiten an den Gebäuden in Brugg wurde bereits ein Architekturbüro beauftragt, um eine langfristige Werterhaltung der Immobilien sicherzustellen. Kantonale Vorgaben, wie die Benchmarkvorgabe zur «leistungsgerechten Abgeltung», bedeuten zusätzliche betriebswirtschaftliche Herausforderungen.

Die Diskussion über verschiedene Projekte geht weiter, darunter die Reorganisation der Tagessonderschule in Brugg sowie die Zusammenarbeit mit Regelschulen. Die kommende Zeit wird entscheidend dafür sein, wie die Stiftung diesen Herausforderungen begegnet und gleichzeitig die Qualität ihrer Angebote aufrechterhält. In diesem Kontext bleibt das Wohl der Kinder und Jugendlichen stets im Zentrum der Bestrebungen der Stiftung Kinderheim Brugg. Weitere Informationen zu diesem Thema können auf der Website der Aargauer Zeitung und Fricktal.info nachgelesen werden.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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