Die Stimmung unter Familienunternehmen in Deutschland bezüglich der aktuellen Ampel-Koalition ist von Skepsis und Frustration geprägt. Aus Sicht von Verbandsvertretern wie Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, fehlen dringend notwendige Wirtschaftsreformen und Investitionen in Bereiche wie Bildung und Infrastruktur. Die zurückgehende Bereitschaft großer Familienunternehmen, in den nächsten Jahren in Deutschland zu investieren, spiegelt das schwindende Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger wider.
Kirchdörfer fordert eine „Wirtschaftswende“, die Anreize für Investitionen schafft und die Abschreibungsbedingungen für Unternehmen verbessert. Insbesondere betont er die Belastung durch bürokratische Vorschriften wie das deutsche Lieferkettengesetz, das von vielen Unternehmern als Hauptproblem wahrgenommen wird. Eine Senkung der Körperschaftssteuer wird ebenfalls gefordert, da dies laut einer Studie der Stiftung Familienunternehmen zu erhöhten Investitionen und einem gesteigerten Sozialprodukt führen könnte.
Kritik äußert Kirchdörfer hingegen an staatlichen Subventionen, die er als ungleiche Wettbewerbsbedingungen für Familienunternehmen ansieht. Die aktuelle Zahlung einer Rekordsumme von 48 Milliarden Euro an Subventionen durch die Bundesregierung wird als belastend für die betroffenen Unternehmen angesehen. Trotz des Drucks seitens Verbänden wie der Familienunternehmen bleibt die Zufriedenheit mit der Regierung insgesamt niedrig, was sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland auswirken könnte.