Die FDP hat beschlossen, eine Wirtschaftswende anzustreben und dabei einige Sozialleistungen zu reduzieren. Dieser 12-Punkte-Plan stößt auf scharfe Kritik bei den Koalitionspartnern SPD und Grünen, sowohl auf Bundesebene als auch in Mitteldeutschland. Die Vorschläge der FDP, darunter die Abschaffung der Rente mit 63, werden als direkter Angriff auf die Koalitionspartner interpretiert. Die Reaktionen zeigen Empörung und Unverständnis über das Vorgehen der FDP.
Die Grüne Madeleine Henfling bezeichnet die Vorschläge der FDP als entsetzlich und fragt nach den Motiven hinter solchen Maßnahmen, insbesondere wenn die FDP weiterhin eine Regierungsbeteiligung mit SPD und Grünen anstrebt. In Bezug auf die bevorstehende Landtagswahl erscheint der 12-Punkte-Plan wenig sinnvoll, da eine Mehrheit der Befragten ein höheres Renteneintrittsalter ablehnt.
Die Spannungen innerhalb der Koalition werden von der sächsischen SPD-Co-Chefin Katrin Michel bestätigt, auch auf Arbeitsebene. Die Diskrepanzen zwischen den Partnern werden deutlicher und könnten auf eine mögliche Zerreißprobe hindeuten. Am Beispiel des Thüringer FDP-Chefs Thomas Kemmerich wird deutlich, dass einige in der FDP lieber selbst gehen würden, um eine neue Ausrichtung zu ermöglichen.
Experten wie Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung äußern Zweifel an der Umsetzbarkeit des FDP-Plans. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden als Sozialstaats-Populismus auf Kosten der Schwächsten kritisiert, ohne klare Vorschläge zur Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Diskussion um den 12-Punkte-Plan der FDP und seine Auswirkungen in der Ampel-Koalition scheint damit weiterhin kontrovers zu bleiben.