Fernwärme erklärt: Was ist Fernwärme und wie funktioniert sie?
Die Fernwärme ist eine effiziente Methode zur Versorgung von Wohn- und Gewerbegebieten mit Wärmeenergie. Sie nutzt dabei meist Abwärme, die bei der Stromerzeugung oder anderen industriellen Prozessen entsteht. In diesem Artikel erklären wir, was Fernwärme ist und wie sie funktioniert.
Was ist Fernwärme?
Bei der Fernwärme handelt es sich um eine zentrale Wärmeversorgung, bei der Wärmeenergie über ein Netzwerk von Rohrleitungen zu den Verbrauchern transportiert wird. Die Wärme kann dabei aus verschiedenen Quellen stammen, wie beispielsweise Kraftwerken, Heizkraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder industriellen Prozessen. Der Vorteil der Fernwärme liegt darin, dass sie als umweltfreundliche Alternative zu Einzelheizungen betrachtet werden kann, da sie Energieeffizienzpotenziale besser ausnutzt.
Wie funktioniert Fernwärme?
Die Funktion der Fernwärme kann grob in verschiedene Abschnitte unterteilt werden: die Wärmeerzeugung, den Wärmetransport und die Wärmeabgabe.
Wärmeerzeugung:
Die Wärmeerzeugung erfolgt in einem oder mehreren zentralen Heizkraftwerken oder anderen Wärmequellen wie Müllverbrennungsanlagen oder industriellen Prozessen. Die Wärme wird hierbei durch Verbrennung oder andere Prozesse erzeugt. Besonders in den letzten Jahren gewinnen auch erneuerbare Energien wie Biomasse oder Geothermie als Wärmequelle für die Fernwärmeversorgung zunehmend an Bedeutung.
Wärmetransport:
Nach der Erzeugung wird die Wärmeenergie in einem geschlossenen Leitungssystem, bestehend aus isolierten Rohrleitungen, transportiert. Dabei werden für den Transport meistens wasserführende oder dampfbetriebene Leitungen verwendet. Durch das Entfallen vieler Einzelheizungen entsteht ein hoher Wirkungsgrad, wodurch Fernwärme zu den umweltschonendsten Heizsystemen zählt.
Wärmeabgabe:
Bei den Verbrauchern erfolgt die Abgabe der Wärme über sogenannte Übergabestationen. Diese Stationen sind mit Wärmeübertragern ausgestattet und passen den Temperatur- und Druckbereich des Fernwärmenetzes an das interne Heizsystem der Verbraucher an. Diese können dann ihre Räume beheizen, Warmwasser erzeugen oder auch Prozesswärme nutzen.
Vorteile der Fernwärme
Die Fernwärme bietet verschiedene Vorteile gegenüber Einzelheizungen:
1. Energieeffizienz: Da die Abwärme von Kraftwerken oder anderen Wärmequellen genutzt wird, kann durch die Fernwärme ein hoher Wirkungsgrad erreicht werden. Dadurch wird gegenüber individuellen Heizungen Energie eingespart und der CO2-Ausstoß reduziert.
2. Flexibilität: Durch das zentrale Fernwärmenetz besteht die Möglichkeit, verschiedene Wärmequellen anzuschließen und somit flexibel auf Änderungen im Energiemix zu reagieren.
3. Kostenersparnis: Aufgrund der Nutzung der Wärmeabfälle aus anderen Prozessen können die Fernwärmekosten für die Verbraucher oft niedriger sein als die Kosten für individuelle Heizungen.
4. Platzersparnis: Da keine einzelnen Heizanlagen in den Gebäuden benötigt werden, wird Platz gespart, der anderweitig genutzt werden kann.
5. Umweltfreundlichkeit: Durch den hohen Wirkungsgrad und die Nutzung von Abwärme aus anderen Prozessen ist die Fernwärme umweltfreundlich und trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei.
Häufig gestellte Fragen zur Fernwärme
1. Ist Fernwärme auch für Eigenheime geeignet?
In der Regel wird die Fernwärme hauptsächlich für größere Wohn- und Gewerbegebiete genutzt, da sich hier die Errichtung eines zentralen Netzes lohnt. Die Versorgung von Eigenheimen mit Fernwärme ist daher weniger verbreitet. In einigen Regionen gibt es jedoch auch kleinere Fernwärmenetze, die auch einzelne Häuser oder Siedlungen versorgen.
2. Wie hoch sind die Kosten für Fernwärme?
Die Kosten für Fernwärme hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Region, dem Energieträger, dem Preis für den Wärmebezug und der Art der Wärmezähler. Im Allgemeinen sind die Kosten für Fernwärme jedoch oft niedriger als für individuelle Heizungen, da Abwärme genutzt wird und Energieeffizienzpotenziale besser ausgenutzt werden.
3. Ist Fernwärme umweltfreundlich?
Ja, Fernwärme gilt als umweltfreundliche Heizmethode, da sie eine hohe Energieeffizienz aufweist und Abwärme aus anderen Prozessen nutzt. Dadurch wird der CO2-Ausstoß reduziert und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
4. Gibt es Alternativen zur Fernwärme?
Als Alternative zur Fernwärme können individuelle Heizungen wie Öl-, Gas- oder Pelletkessel genutzt werden. Allerdings weisen diese oft einen geringeren Wirkungsgrad auf und tragen weniger zur Einsparung von CO2-Emissionen bei.
Fazit
Die Fernwärme ist eine effiziente und umweltfreundliche Methode zur Wärmeversorgung von Wohn- und Gewerbegebieten. Durch die Nutzung von Abwärme aus anderen Prozessen kann Energie eingespart und CO2-Emissionen reduziert werden. Die Kosten für Fernwärme sind in der Regel niedriger als für individuelle Heizungen. Jedoch eignet sich Fernwärme hauptsächlich für größere Siedlungen und Gewerbegebiete, während in Eigenheimen andere Heizsysteme oft bevorzugt werden. Insgesamt ist die Fernwärme aber eine zukunftsfähige und nachhaltige Lösung zur Wärmeversorgung.