Investitionen

Fernwärmepreis in Frankfurt steigt: So viel müssen Verbraucher zahlen!

Ab Oktober 2025 wird die Mainova AG die Preise für Fernwärme in Frankfurt um drastische 25 bis 36 Prozent erhöhen. Diese Preisanpassung betrifft vor allem 80 Prozent der Kunden, die nach dem Direkt-Abrechnungsmodell zahlen, und es ist mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von 26 Prozent zu rechnen. Für das restliche Fünftel der Kunden sind sogar noch höhere Kosten von bis zu 36 Prozent zu erwarten. Ein Beispiel: Ein großes Mehrfamilienhaus muss mit zusätzlichen Belastungen von rund 300 Euro pro Jahr rechnen, was 21 Euro pro Megawattstunde entspricht.

Der neue Preis für Fernwärme in Frankfurt liegt somit bei 139 Euro pro Megawattstunde, was weiterhin unter dem bundesdeutschen Schnitt von 152 Euro bleibt. Die Preisanpassungen erfolgen jährlich in den Monaten Oktober oder Januar und orientieren sich an den Veränderungen der Brennstoffpreise, wobei in den letzten zwei Jahren bereits Rückgänge um 12 beziehungsweise 14 Prozent verzeichnet wurden. Der Umbau der Preisstruktur wird ab 2025 die vollständige Berechnungsformel für die Preise betreffen.

Investitionen in die Infrastruktur

Mainova kündigte zudem an, die bestehenden Bestandsverträge zu kündigen und neu aufzustellen, was die Notwendigkeit zur Preisanpassung unterstreicht. Um den zukünftigen Energiebedarf in Frankfurt zu decken, plant das Unternehmen bis 2030 den Bau von 450 Kilometern zusätzlicher Fernwärmeleitungen, was eine mehr als doppelte Vergrößerung des bestehenden Netzes darstellt. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die Einbindung eines Biomassekraftwerks in Fechenheim, während die Planung eines zweiten Biomassekraftwerks bereits in Arbeit ist.

Zukünftige Lösungen zur Energieerzeugung beinhalten auch den Ausbau von Geothermie und Großwärmepumpen. Gleichzeitig wird das Heizkraftwerk West auf Gas und Wasserstoff umgerüstet, während die Kohle-Elemente ab 2026 aus der Berechnungsformel entfernt werden sollen. Allerdings ist für den Ausbau des Stromnetzes eine Erweiterung bis 2040 notwendig, um den gestiegenen Energiebedarf der Stadt entsprechend zu decken.

Regulatorische Herausforderungen und Anpassungen

Die Veränderungen im Wettbewerb durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien wirken sich ebenfalls auf die Einnahmen aus der Kraft-Wärme-Kopplung aus, was einen zusätzlichen Handlungsbedarf mit sich bringt. Zudem erfordern die regulatorischen Änderungen eine Aufstockung des Personals, was unweigerlich auch Einfluss auf die Preisgestaltung hat.

Zusätzlich zu den Preiserhöhungen plant Mainova auch Brückentechnologien, wie mobile Heizzentralen, um Übergangslösungen für Haushalte zu schaffen, die noch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Das langfristige Ziel besteht darin, 40 Prozent des Wärmebedarfs in Frankfurt durch Fernwärme zu decken.

Bevor diese Erhöhung in Kraft tritt, senkt Mainova jedoch die Wärmepreise zum 1. Oktober 2024 aufgrund gesunkener Brennstoffkosten für Erdgas und Kohle. In diesem Zusammenhang wird der Arbeitspreis um 18 Prozent gesenkt, während der Grundpreis um etwa 3,2 Prozent ansteigt. Die Anpassungen wirken sich je nach Verbrauch unterschiedlich aus und die gesamte Preisbildung ist transparent und berücksichtigt die aktuellen Marktentwicklungen der Wärmeerzeugung.

Die bevorstehenden Investitionen und Preisanpassungen sind Bestandteil des Bestrebens von Mainova, die Klimaneutralität des Wärmemarktes in Deutschland bis 2045 zu erreichen. Die Umbauten in der Energie- und Wärmeversorgung erfordern hohe finanzielle Mittel und werden die Energiemarktkosten nachhaltig beeinflussen, gleichzeitig sollen innovative Technologien zur Dekarbonisierung der Fernwärmeerzeugung forciert werden.

Für weitere Informationen können die detaillierten Berichte auf fnp.de und mainova.de eingesehen werden.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert