Gemäß einem Bericht von www.faz.net,
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird im kommenden Jahr voraussichtlich keine Leitzinssenkungen vornehmen. Nach der Meinung des österreichischen Notenbankchefs Robert Holzmann gibt es keine Garantie für Zinssenkungen im Jahr 2024, obwohl die EZB in diesem Jahr eine beispiellose Serie von Zinserhöhungen durchgeführt hat. Dieser Normalisierungsschritt nach der Niedrigzins-Ära wirkt sich bereits auf den Rückgang der Inflation aus. Holzmann gehört im EZB-Rat zu den sogenannten „Falken“, die für eine strengere Geldpolitik eintreten, im Gegensatz zu den „Tauben“, die für eine lockere Geldpolitik sind.
Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche
Die Entscheidung der EZB, vorerst keine Zinssenkungen vorzunehmen, könnte zu einer Stärkung der Euro-Währung führen, da höhere Zinsen die Währung attraktiver machen. Dies könnte jedoch die Exporte in den Euroraum verteuern und tendenziell die Wirtschaftswachstumsaussichten dämpfen. Zudem könnten die langfristigen Kapitalmarktzinsen bereits jetzt sinken, was die Bekämpfung der Inflation erschwert.
Einschätzung von Finanzexperten
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer warnt vor einem überhasteten Umschwenken der EZB und betont, dass ein zu schnelles Einknicken das Risiko birgt, dass sich die Inflation auf einem zu hohen Niveau einpendelt. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, warnt vor potenziellen Enttäuschungen für die Märkte, da die Erwartungen an eine lockerere Geldpolitik überzogen seien.
Es bleibt abzuwarten, ob die EZB im Jahr 2024 aufgrund der anhaltenden Wirtschaftsentwicklung im Euroraum die Zinsen anpassen wird oder andere geldpolitische Maßnahmen ergreifen wird, um die Inflation zu kontrollieren.
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