Die Anlegermesse Invest in Stuttgart bietet eine alternative Form der Finanzberatung, die sich vor allem an junge Verbraucher bis Anfang 30 richtet. Plattformen wie Finanzfluss, gegründet von Thomas Kehl und Arno Krieger, bieten Vergleichsrechner für verschiedene Finanzthemen wie Girokonten, Fest- und Tagesgelder sowie ETF-Sparpläne an. Trotz des Ziels, Orientierung zu bieten, weist Krieger darauf hin, dass beim Klick auf Werbelinks oder dem Kauf von Produkten Provisionen anfallen können.
Die Nutzung von Trading Apps hat während der Pandemie einen Boom erlebt, insbesondere bei jungen Menschen, die dadurch einen einfachen Zugang zu den Kapitalmärkten erhalten. Laut Professorin Alexandra Niessen-Ruenzi von der Universität Mannheim nutzen digital Natives diesen Weg häufiger als ältere Menschen. Unterschiedliches Anlageverhalten zwischen jüngeren und älteren Anlegern zeigt sich in den Handelsvolumina und Ordergrößen.
Die Anlegermesse Invest in Stuttgart präsentiert etwa 130 Aussteller, wobei Verbraucherschützer wie Niels Nauhauser kritisch gegenüber riskanten Anlage- und Tradingstrategien sind. Neben traditionellen Anlagen werden auch Investitionen in Diamanten, Solarparks oder Edelmetalle beworben. Die Bank im Bistum Essen bietet beispielsweise Mikrofinanzfonds an, die benachteiligten Bevölkerungsgruppen in Schwellen- und Entwicklungsländern zugutekommen.