
Steigende Preise in vielen Lebensbereichen belasten zunehmend die Haushalte. In Zeiten, in denen es schwieriger wird, mit dem Einkommen auszukommen, bietet die Verbraucherzentrale Bremen Unterstützung. Parsya Baschiri, Leiter des Teams Verbraucherrecht, gibt wertvolle Tipps zur Finanzkontrolle. Ein besonders effektives Mittel ist das Führen eines Haushaltsbuchs.
Ein Haushaltsbuch ermöglicht es, einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu erhalten. Alle Finanztransaktionen, sei es beim Einkaufen, bei Zuzahlungen oder bei Rechnungen, sollten sorgfältig dokumentiert werden. Durch diese Aufzeichnungen können Einsparpotenziale identifiziert werden, beispielsweise bei Abonnements oder teuren Handyverträgen. Zudem hilft es dabei, die festen Ausgaben wie Miete, Energiekosten und Telefon im Verhältnis zu den regelmäßigen Einnahmen wie Lohn, Arbeitslosengeld oder Kindergeld zu betrachten.
Budgetplanung und Ausgabenkontrolle
Baschiri empfiehlt, das verfügbare monatliche Budget zu berechnen, um finanzielle Prioritäten zu setzen. Es ist ratsam, Miete und Energiekosten vorrangig zu begleichen, da Rückstände hier gravierende Folgen haben können. Bei Mietausfällen droht eine Kündigung, während bei Strom- und Gasversorgungen schon geringe Rückstände von über 100 Euro zu einer Abstellung führen können.
Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollten Kontoauszüge und Telefonrechnungen regelmäßig kontrolliert werden. Bei unberechtigten Abbuchungen ist es wichtig, schnell zu reagieren und gegebenenfalls Hilfe bei der Verbraucherzentrale zu suchen. Wenn finanzielle Schwierigkeiten auftreten, kann ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) eingerichtet werden, das einen Schutz vor Pfändungen für Guthaben bis zu 1560 Euro pro Monat bietet.
Schritte zur Finanzkontrolle
Das Führen eines Haushaltsbuchs umfasst verschiedene Schritte, die helfen, die finanziellen Verhältnisse besser zu steuern. Zunächst sollten feste und veränderliche Ausgaben ermittelt werden. Das Budget für die veränderlichen Ausgaben ergibt sich aus der Rechnung: Einnahmen minus feste Ausgaben. Ein hilfreicher Tipp ist es, diesen Betrag durch vier zu teilen, um ein wöchentliches Ausgabenlimit festzulegen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, alle veränderlichen Ausgaben in Kategorien wie „Essen und Trinken“ oder „Kleidung“ einzuteilen. Kleinere Beträge sollten ebenso notiert werden, um ein genaues Bild der eigenen Ausgaben zu erhalten. Das Ziel ist, die Geldverwendung selbstbestimmt zu steuern und gezielt Rücklagen zu bilden. Am Ende des Monats sollte eine Bilanz gezogen werden, um den finanziellen Erfolg zu bewerten.
Die Verbraucherzentrale Bremen bietet in diesem Zusammenhang auch kostenlose Beratungen an, um den Bürgern im Stadtteil Blumenthal Hilfe anzubieten. Diese Beratungen finden mittwochs von 10 bis 13 Uhr im Haus der Zukunft an der Lüssumer Heide statt und sind ohne Terminvergabe zugänglich.
Insgesamt zeigt sich, dass eine strukturierte Finanzplanung für viele gerade in Krisenzeiten unentbehrlich wird. Das Führen eines Haushaltsbuchs kann nicht nur helfen, die eigenen Finanzen besser zu überblicken, sondern auch gezielt Geld zu sparen und Rücklagen zu bilden. Dabei ist die Unterstützung durch die Verbraucherzentrale eine wertvolle Ressource.
Für weitere Informationen zu diesen Themen können die Artikel von Weser-Kurier und der Verbraucherzentrale konsultiert werden.