
Die brasilianische Regierung hat eine Überarbeitung der Finanztransaktionssteuer (IOF) angekündigt, um Spekulationen über eine Hemmung von Investitionen zu vermeiden. Finanzminister Fernando Haddad äußerte sich dazu in São Paulo und stellte klar, dass die Rücknahme betrifft, die Erhöhung des Steuersatzes für Überweisungen auf Konten brasilianischer Steuerzahler im Ausland von 1,1 % auf 3,5 %. Diese Maßnahme fand breite Beachtung, da sie gezielt darauf abzielt, die Stabilität des Investitionsklimas in Brasilien zu wahren. Der Rückzug der Erhöhung wurde am Donnerstagabend beschlossen, und ein entsprechendes Dekret erschien am darauffolgenden Freitag im Amtsblatt.
Haddad betonte, dass die Überarbeitung aufgrund der schnell eingetretenen Auswirkungen der ursprünglichen Maßnahme notwendig wurde. Die zweite Änderung hätte Überweisungen im Zusammenhang mit brasilianischen Fondsanlagen im Ausland von einem Nullsatz auf 3,5 % erhöht. Mit dem neuen Dekret wird der Nullsatz für diese Überweisungen nun wieder eingeführt, was positive Signale für Investoren sendet. Dies steht im Einklang mit den Zielen der Regierung, finanzielle Belastungen zu minimieren und ausländische Investitionen zu fördern.
Regulierung und Anwendung der IOF
Die IOF wird in Artikel 153, Abschnitt V der brasilianischen Bundesverfassung geregelt, und dient der Beschaffung finanzieller Ressourcen sowie der Regulierung von Marktsituationen. Laut den Informationen von CBBL kommt die Verordnung Nr. 6.306/2007 in fünf verschiedenen Fällen zur Anwendung, darunter Wechselkurs-Operationen, Versicherungsgeschäfte und Darlehen. Die IOF fällt bei der Übergabe oder Bereitstellung von Währungen in Bargeld oder Dokumenten an, wobei der Steuersatz bei der Abwicklung des Umtauschs nicht mehr als 25 % betragen darf.
Zusätzlich ist seit dem 15. März 2022 eine schrittweise Reduzierung der IOF-Sätze für Wechselkurs-Operationen vorgesehen. Dies betrifft insbesondere registrierte Auslandsdarlehen mit Laufzeiten von bis zu 180 Tagen, deren Steuersatz von 6 % auf 0 % gesenkt wurde. Diese Reduzierung gilt sofort und zeigt die Bemühungen der brasilianischen Regierung, die steuerlichen Rahmenbedingungen für internationale Transaktionen zu optimieren. Die neue Verordnung beinhaltet auch Pläne zur schrittweisen Reduzierung der Steuern auf Wechselkurs-Operationen für internationale Kredit- und Debitkarten.
Zukünftige Anpassungen der IOF
Die Sätze für den Erwerb ausländischer Währung durch Reiseschecks und das Aufladen internationaler Prepaid-Karten werden wie folgt reduziert:
- 5,38 % ab dem 02.01.2023
- 4,38 % ab dem 02.01.2024
- 3,38 % ab dem 02.01.2025
- 2,38 % ab dem 02.01.2026
- 1,38 % ab dem 02.01.2027
- 0 % ab dem 02.01.2028
Darüber hinaus wird der derzeitige Steuersatz von 0,38 % auf Wechselkurs-Operationen ab dem 02.01.2029 ebenfalls auf 0 % gesenkt. Die kontinuierlichen Anpassungen der IOF reflektieren die Bemühungen der brasilianischen Regierung, eine attraktive Umgebung für Investitionen zu schaffen und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität zu fördern.