Finanzminister Christian Lindner von der FDP warnt vor harten Einschnitten und betont die Notwendigkeit für Deutschland, den Gürtel enger zu schnallen. Bei einer Sendung mit „Maybrit Illner“ wies er darauf hin, dass Deutschland weltweit nur noch den 22. Platz in der Wettbewerbsfähigkeit belegt. Lindner warnt davor, dass mit diesem Ranking Spitzenleistungen im Bereich Sozialleistungen, ökologische Ansprüche und Lebensstandard nicht aufrechterhalten werden können. Er drängt auf Maßnahmen, um diese Lage zu verbessern.
In der Diskussion äußerte der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die Ansicht, dass anstrengungsloser Wohlstand eine Illusion sei und erinnerte damit an frühere Warnungen des ehemaligen FDP-Parteichefs Guido Westerwelle. Die Diskussion um Bürgergeld und die Länge von Arbeitszeiten wurde kontrovers geführt, wobei Kritik an populistischem Gerede und der Forderung nach steuerlichen Anreizen für Überstunden geäußert wurden.
Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi stellte die Frage, ab welcher Stundenzahl Überstunden definiert sind und betonte dabei die Ungleichheiten, die Teilzeitbeschäftigte, vor allem Frauen, benachteiligen könnten. Es wurde hervorgehoben, dass steuerliche Begünstigungen für Überstunden in Vollzeitstellen zu einer weiteren Benachteiligung von Frauen führen könnten. Die Diskussion zielte auf die potenzielle Auswirkung auf die Arbeitszeiten und die Rolle der Politik im Hinblick auf tarifliche Vereinbarungen.
Die Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang wies auf die unfreiwillige Teilzeitarbeit von Müttern hin, die durch fehlende Kinderbetreuung bedingt sei. Sie betonte, dass eine Lösung in der Schaffung von mehr Vollzeitstellen liegen könne, um Frauen die Möglichkeit zu geben, ihr Arbeitspensum zu erhöhen. Die Debatte bei „Illner“ verdeutlichte die unterschiedlichen Ansichten zur Arbeitszeitgestaltung und den Herausforderungen, denen sich Deutschland in Bezug auf Wettbewerbsfähigkeit und soziale Absicherung gegenübersieht.