
Die floridianische Generalstaatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen die Handelsplattform Robinhood eingeleitet. Der Vorwurf lautet, dass Robinhood seine Krypto-Dienstleistungen fälschlicherweise als die kostengünstigsten auf dem Markt bewirbt. Generalstaatsanwalt James Uthmeier hat in diesem Zusammenhang erklärt, dass Robinhood gegen das Gesetz über unlautere und irreführende Geschäftspraktiken verstößt. Ein entsprechender Ermittlungsbefehl wurde ausgestellt, um mehrere Dokumente von Robinhood anzufordern, um die Vorwürfe zu prüfen.
Besonders betont Uthmeier die Wichtigkeit von Transparenz für Verbraucher, die mit Krypto-Assets handeln. Robinhood lehnt die Anklage jedoch ab und behauptet, dass Händler Kryptowährungen zu den niedrigsten Kosten in den USA kaufen und verkaufen können. Diese Behauptung wird nun jedoch von der Generalstaatsanwaltschaft infrage gestellt, die argumentiert, dass das Geschäftsmodell von Robinhood, das auf der Praxis des „Payment for Order Flow“ (PFOF) basiert, die Plattform tatsächlicher teurer macht.
Die Rolle des Payment for Order Flow
PFOF ist eine Praxis, bei der Brokerage-Firmen eine Gebühr für die Weiterleitung von Aufträgen an bestimmte Marktteilnehmer oder Börsen erhalten. Robinhood-CEO Vlad Tenev hat diese Praxis im Dezember 2023 verteidigt, trotz Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte. Uthmeier hat jedoch darauf hingewiesen, dass die Verwendung von PFOF den Verbrauchern möglicherweise höhere Kosten verursachen könnte.
Im Jahr 2020 sah sich Robinhood mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert und einigte sich mit der Wertpapieraufsichtsbehörde SEC auf eine Strafe von 65 Millionen US-Dollar, um diese Vorwürfe beizulegen, ohne dabei ein Fehlverhalten einzugestehen. Das Unternehmen steht also unter einem gewissen Druck, seine Praktiken zu belegen.
Reaktion auf die Vorwürfe und Marktreaktionen
Lucas Moskowitz, General Counsel von Robinhood, hat betont, dass die Offenlegungen der Plattform erstklassig seien und die Preisgestaltung klar dargelegt werde. Robinhood hat bis Ende Juli Zeit, auf die Vorladung zu reagieren. Trotz der laufenden Untersuchung, die möglicherweise für das Unternehmen nachteilige Folgen haben könnte, stiegen die Aktien von Robinhood am Donnerstag um 4,4 % und schlossen bei 98,70 US-Dollar. In den letzten Monaten sind die Aktien um 30 % gestiegen, was auf die strategische Ausrichtung von Robinhood auf Blockchain-Technologie und Tokenisierung zurückzuführen ist.
Die Entwicklungen rund um die Untersuchung zeigen, wie komplex die Welt der Kryptowährungen und der damit verbundenen Handelsplattformen ist. Verbraucher erwarten Transparenz, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Robinhood weiter entwickeln wird.
Für weitere Details zur Untersuchung besuchen Sie bitte IT Boltwise und Cointelegraph.