
Ford plant den Abbau von 2.900 Stellen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Dies wurde von Mitarbeitern der Entwicklungsabteilung, Sylvia und Thomas Grunert, berichtet. Der Hauptgrund für diesen Schritt sind die schlechten Verkaufszahlen von hochpreisigen Elektro-SUVs. Trotz einer Investition von über 2 Milliarden Euro in den Umbau des Werks hat Ford die Produktion von Kleinwagen eingestellt.
Die Grunerts sind besorgt über ihre berufliche Zukunft, ebenso wie andere Mitarbeiter. Die Absatzkrise, die Ford betrifft, hat auch Folgen für andere Unternehmen, wie den Traditionsbetrieb Kämper aus dem Sauerland. In Köln wird geschätzt, dass jede vierte Stelle abgebaut werden soll, wie auf der Webseite von Tagesschau berichtet wurde.
Produktion und Marktbedingungen
Ford produziert aktuell den neuen Elektro-SUV Explorer, jedoch ist die Nachfrage dafür äußerst gering. Hunderte Exemplare des Explorers stehen unverkauft auf den Parkplätzen des Unternehmens in Köln, während die Produktion von 2.000 Fiestas pro Tag auf etwa 600 Autos pro Tag gesunken ist. Der Eintritt in den Markt der Elektroautos scheint zu spät gekommen zu sein, und Experten fordern den Aufbau einer europäischen Batterie-Wertschöpfungskette, da deutsche Automobilhersteller im Wettbewerb mit chinesischen Anbietern, die von staatlicher Unterstützung profitieren, ins Hintertreffen geraten sind.
Zudem wurde festgestellt, dass der Umweltbonus für Elektroautos in Deutschland Ende 2023 weggefallen ist, was die Absatzlage weiter verschärft. Uta Schröter, Entwicklungsingenieurin bei Ford, äußerte Pessimismus über die aktuelle Strategie des Unternehmens. Laut IG-Metall-Sprecher David Lüdtke werden die Abbaupläne als „Zerlegung des Standortes“ betrachtet. Rund 100 Mitarbeiter nahmen an einer Betriebsversammlung teil und trugen Plakate mit der Aufschrift: „Wo ist die Pkw-Strategie?“, wie auf der Webseite von ARD Mediathek berichtet wurde.