
Der Flughafenbetreiber Fraport veröffentlicht besorgniserregende Zahlen für das erste Quartal 2023. In diesem Zeitraum erlitt das Unternehmen einen Verlust von über 16 Millionen Euro, während im Vorjahr ein ähnlicher Gewinn verbucht werden konnte. Ein Rückgang der Passagierzahlen sowie der spätere Ostertermin werden als Hauptgründe für die schwachen Ergebnisse genannt. Trotz der schwierigen Ausgangslage bleibt Vorstandschef Stefan Schulte optimistisch und sieht den Konzern auf Kurs zu den Jahreszielen. Er prognostiziert, dass die Zahl der Fluggäste in Frankfurt auf bis zu 64 Millionen ansteigen könnte. Auch der operative Gewinn (Ebitda) soll moderat zulegen. Im ersten Quartal 2023 zählte Fraport 12,4 Millionen Fluggäste, was einen Rückgang von nahezu einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Rückgang des Ebitda fiel um 16,5 Prozent auf 177,5 Millionen Euro und war damit stärker als von Analysten erwartet.
Zusätzlich erhielt Fraport Anfang 2024 eine Ausgleichszahlung wegen der Corona-Krise, was angesichts der aktuellen Herausforderungen eine kleine Entlastung darstellt. Trotz dieser Rückschläge sind die langfristigen Aussichten positiver.
Erholung im Geschäftsjahr 2024
Im Geschäftsjahr 2024 zeigt Fraport jedoch eine deutliche Erholung. Der Flughafen Frankfurt verzeichnete insgesamt 61,6 Millionen Passagiere, was einem Anstieg von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies entspricht 87,3 Prozent des Passagierniveaus von 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Das Verkehrswachstum zu Beginn des Jahres wurde jedoch durch Streiks und wetterbedingte Flugausfälle gedämpft. Die Nachfrage nach Geschäftsreisen erholt sich allmählich, indes bleibt der Inlandsverkehr weiterhin unter dem Vorkrisenniveau.
Im europäischen Verkehr konnte ein Wachstum von 4,2 Prozent verzeichnet werden, besonders gefragt sind Warmwasserziele und Städtereisen. Bei den interkontinentalen Verbindungen lag das Wachstum bei 3,4 Prozent, wobei insbesondere das Fernostaufkommen (+13,3 Prozent) als Wachstumstreiber fungierte. In diesem Kontext ist das Cargo-Aufkommen von 2,0 Millionen Tonnen, was einem Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, ebenfalls erwähnenswert, auch wenn es im Vergleich zu 2019 einen Rückgang von 4,8 Prozent verzeichnete.
Umfassende Verkehrsentwicklung
Die Verkehrsentwicklung an den verschiedenen Konzernstandorten zeigt ebenfalls positive Tendenzen:
Standort | Passagiere (2024) | Änderung (%) | Cargo (Tonnen) | Änderung (%) | Flugbewegungen | Änderung (%) |
---|---|---|---|---|---|---|
Frankfurt | 61.561.247 | +3,7 | 1.991.046 | +6,5 | 440.853 | +2,4 |
Ljubljana | 1.438.713 | +13,3 | 12.353 | +8,0 | 25.457 | +11,9 |
Fortaleza | 5.658.227 | +1,0 | 50.150 | +9,2 | 53.970 | +1,4 |
Porto Alegre | 3.888.527 | -48,1 | 24.742 | -38,8 | 34.974 | -51,9 |
Lima | 24.495.815 | +15,2 | 228.963 | +7,1 | 189.488 | +11,1 |
Fraport Greece | 36.026.347 | +6,4 | 6.131 | +3,5 | 276.341 | +4,4 |
Fraport Twin Star | 3.365.034 | -8,7 | 792 | -69,7 | 25.184 | -6,8 |
Antalya | 38.061.755 | +6,5 | 232.148 | +4,5 |
Die Prognosen für 2024 zeigen sich insgesamt positiv, auch wenn einige Standorte wie Porto Alegre aufgrund von Überschwemmungen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen konnten. Die Fraport AG bleibt trotz der kurzfristigen Herausforderungen bestrebt, die gesetzten Ziele zu erreichen.