
Im Freisinger Norden ruhen die Bauarbeiten an einem ambitionierten Projekt, dem neuen Ärztehaus. Dieses Vorhaben steht im Moment aufgrund der Insolvenz des Grundstückseigentümers still. Der Freisinger Stadtrat hatte Ende 2023 den Bauantrag für das Ärztehaus genehmigt, jedoch ist der Grundstückskauf, der von der Firma Sitoa initiiert wird, noch nicht abgeschlossen. Das Grundstück gehört momentan einer Nürnberger Immobilien-Gruppe, die Insolvenz angemeldet hat, was die Verhandlungen über den Kauf kompliziert gestaltet, da es Teil eines offenen Immobilienfonds ist. Dennoch bleibt das „Medicenter Freising“ auf der Homepage von Sitoa als Projekt für 2025 gelistet, das die medizinische Versorgung der Bevölkerung verbessern soll.
Geplant ist ein modernes Gebäude, das Fachärztliche Versorgung in einem breiten Spektrum bieten wird. Im Erdgeschoss sind eine psychiatrische Praxis, Radiologie und eine ambulante Tagespflege mit 24 Plätzen vorgesehen, während im ersten Obergeschoss Onkologie, Physiotherapie und Dermatologie Platz finden werden. Das zweite Obergeschoss wird Orthopädie, ein Wundzentrum, Augenärzte sowie HNO-Praxen und Logopädie umfassen, und das dritte Obergeschoss wird eine Kinderwunschpraxis sowie Zahnarztpraxen beherbergen.
Großes Potenzial durch Fachärztliche Versorgung
Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist, dass es bestehende Praxen ergänzen und nicht in Konkurrenz zu ihnen treten soll. Der Bedarf an Fachärzten in der Region wurde bereits ermittelt und untermauert die Notwendigkeit des neuen Ärztehauses. Das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet werden soll, sollte ursprünglich für ein Hotel genutzt werden, doch der Investor zog sich zurück. Jetzt plant die Medicenter Freising GmbH, unterstützt von Sitoa, ein drei- und viergeschossiges Holzhybridgebäude mit einer Gesamtfläche von 7200 Quadratmetern, von denen 2000 Quadratmeter bereits vorreserviert sind.
Ein weiterer innovativer Aspekt des Projekts ist der geplante Innenhof mit Begrünung sowie ein Restaurant im Erdgeschoss, das gesunde Speisen anbieten und als Treffpunkt für Nachbarn dienen soll. Geplant sind 100 Plätze im Restaurant und 32 im Außenbereich. Das Gebäude wird hochwertige Arbeitsplätze schaffen und auch eine begrünte Dachfläche sowie einen Ruhebereich bieten.
Nachhaltigkeit und moderne Infrastruktur
Für eine nachhaltige Stromversorgung wird eine eigene Fotovoltaikanlage installiert, und die Tiefgarage wird mit Elektro-Ladesäulen an jedem Stellplatz ausgestattet. Die Stadtbaumeisterin Barbara Schelle betont, dass die Stadt alles tun wird, um das Projekt voranzubringen, hat jedoch keinen Einfluss auf das Insolvenzverfahren. Die angestrebte Fertigstellung des Ärztehauses ist für 2026 vorgesehen, wobei die Pläne bereits zwei Mal vom Gestaltungsbeirat des Stadtrats begutachtet wurden. Das Gebäude wird in L-Form entlang der Mainburger und Weinmiller-Straße angeordnet und soll die angestrebte Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten.
Die Freisinger Bevölkerung wartet gespannt auf Fortschritte bei diesem bedeutenden Projekt, das eine wichtige Verbesserung der medizinischen Infrastruktur in der Region verspricht. Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt sich die Medicenter GmbH entschlossen, das Ärztehaus zu realisieren und die Gesundheitsversorgung vor Ort nachhaltig zu stärken.
Für weitere Informationen: Merkur, Süddeutsche.