
Am 30. Mai 2025 sollen FTX-Gläubiger mehr als 5 Milliarden US-Dollar aus der Konkursmasse der Krypto-Börse erhalten. Diese Mitteilung wurde vom FTX Recovery Trust gemacht und markiert einen bedeutenden Schritt im Insolvenzverfahren der mittlerweile bankrotten Plattform. Die Gelder werden von den Unternehmen BitGo und Kraken innerhalb von ein bis drei Werktagen an berechtigte Gläubiger überwiesen. Diese Zahlungen sind Teil der zweiten Phase des Sanierungsplans, der von den Insolvenzverwaltern von FTX umgesetzt wird.
Insgesamt plant FTX, bis zu 16 Milliarden US-Dollar an geborgenen Geldern an ehemalige Kunden und Geschäftspartner zurückzuzahlen. Die Rückzahlungen betreffen dabei vier Gruppen von Gläubigern, die zwischen 54 und 102 Prozent des Wertes ihrer FTX-Beteiligungen zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs im November 2022 zurückerhalten. Die Entschädigungen werden in Fiatwährungen oder Stablecoins ausgezahlt, basierend auf dem Wert ihrer Assets zum Zeitpunkt des FTX-Kollapses, als Bitcoin ungefähr 16.000 US-Dollar wert war.
Erste Auszahlungsphase und Reinvestitionen
Bereits in der ersten Auszahlungsphase im Februar 2025 wurden 1,2 Milliarden US-Dollar an Gläubiger ausgeschüttet. Diese erste Ausschüttung, die Kleinanleger mit „Convenience Claims“ angehörte, hatte allerdings keinen positiven Einfluss auf die Preise von Kryptowährungen. Kurz nach dieser Auszahlung fiel Bitcoin auf ein neues Jahrestief. Laut den Angaben von BTC-ECHO gaben 79 Prozent der Geschädigten an, ihre Rückzahlungen reinvestieren zu wollen, was Experten zufolge zu einem Zu- und Abfluss im Krypto-Sektor zwischen 3,2 und 4,4 Milliarden US-Dollar führen könnte.
In dem aktuellen Kontext ist zu beachten, dass das Insolvenzverfahren von FTX weiterhin große Herausforderungen mit sich bringt. Rund 27 Billionen Einzelansprüche müssen geprüft werden, wobei viele davon fehlerhaft oder ungültig sind. Gleichzeitig steigen die Zinsansprüche der Gläubiger jährlich um etwa neun Prozent, während die Vermögenswerte von FTX kaum Zinsen erwirtschaften. Dies wird von vielen als nachteilig empfunden, insbesondere da Gläubiger auf eine Rückzahlung in Kryptowährungen gehofft hatten, die mittlerweile im Wert gestiegen sind, was ihre Verlustbewältigung kompliziert.
Politische und rechtliche Entwicklungen
Das Insolvenzverfahren steht auch im Fokus politischer Diskussionen. US-Senatorin Elizabeth Warren hat kürzlich den SEC-Kandidaten Paul Atkins wegen seiner früheren Beratertätigkeit für FTX kritisiert. Währenddessen wurde Sam Bankman-Fried, der Mitbegründer von FTX, in eine neue Justizvollzugsanstalt verlegt. Seine Zukunft bleibt ungewiss, insbesondere ob er ein Präsidentenpardon erhalten könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dem bevorstehenden Auszahlungstermin für Gläubiger ein Ende des Insolvenzverfahrens allmählich in Sicht ist. Dennoch wartet die Branche noch mit Spannung auf die Entwicklungen rund um den FTX-Skandal, der auch weiterhin eine Vielzahl von Fragen aufwirft. Laut finanzen.net plant FTX, Rückzahlungen an institutionelle Investoren und Großgläubiger ebenfalls ab dem 30. Mai zu leisten, was die bedeutenden finanziellen Aspekte des Verfahrens unterstreicht.