
Der Warenhauskonzern Galeria plant eine umfassende Wachstumsstrategie, die den Erwerb von Warenhausimmobilien umfasst. In einer ersten Maßnahme wurde bereits ein Objekt in Freiburg unterzeichnet. Dies ist Teil eines millionenschweren Zukaufsplans, den das Unternehmen trotz der momentanen Herausforderungen und des Drucks im Geschäftsumfeld verfolgt, wie Lebensmittel Zeitung berichtet.
Die jüngsten Entwicklungen bei Galeria sind besonders bemerkenswert, da die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof erneut den Eigentümer wechselt. Ein Konsortium bestehend aus NRDC Equity Partners, einer US-Investmentgesellschaft, und BB Kapital SA unter der Leitung von Bernd Beetz hat die Übernahme angekündigt, die vom Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus in Essen bekannt gegeben wurde. Diese Übernahme betrifft mehr als 70 der 92 bestehenden Standorte, wobei die genaue Anzahl der geschlossenen Filialen von Verhandlungen mit Vermietern abhängt.
Zukunftspläne und Zusammenarbeit
Bernd Beetz, der neue Eigentümer, hat bereits Zukunftspläne für das Unternehmen ausgearbeitet und betont die entscheidende Rolle der Warenhäuser im Einzelhandel. Beetz plant eine enge Zusammenarbeit mit dem bisherigen Geschäftsführer Oliver Van den Bossche, um das Unternehmen in die Zukunft zu steuern. Dennoch bleibt unklar, wie die Anteile zwischen den Gesellschaftern aufgeteilt werden. Er kündigte zudem an, dass Galeria sofortige Zugriffe auf Investitionen haben werde, die jedoch in ihrer Höhe nicht präzisiert wurden, wie American Express berichtet.
Dennoch plant der Insolvenzverwalter, die Mieten auf 7 bis 11 Prozent des Umsatzes zu reduzieren, um die wirtschaftlichen Belastungen für die Warenhäuser zu verringern. Eine Entscheidung über die Zukunft der Standorte soll bis Ende April getroffen werden, wobei auch die Auswirkungen auf die 12.800 Mitarbeitenden derzeit unklar sind. Laut Berichten sind rund 450 Arbeitsplätze in der Konzernzentrale in Essen von möglichen Abbaumaßnahmen betroffen.
Erwartete Entwicklungen
Der Gesamtbetriebsrat ist bereit, mit den neuen Eigentümern zusammenzuarbeiten, um eine koordinierte Zukunft für die Mitarbeiter zu sichern. Richard Baker von NRDC ist auf Einzelhandelsunternehmen spezialisiert und hat bereits Anteile an großen Handelsmarken wie Hudson Bay Company und Saks Fifth Avenue. Zuvor war Bernd Beetz Aufsichtsratschef bei Kaufhof während der Fusion mit Karstadt, was ihm wertvolle Erfahrung im Luxus- und Konsumgütersektor verschafft hat.
Trotz der kritischen Lage, die durch Bakker’s weniger erfolgreiche erste Amtszeit bei Kaufhof geprägt wurde, welche zu Umsatzrückgängen führte, zeigen sich die neuen Investoren optimistisch. Die Investorenvereinbarung wird wirksam, sobald das Amtsgericht Essen und die Gläubigerversammlung zustimmen. Die Abstimmung über den Insolvenzplan ist für den heutigen Tag, den 28. Mai 2025, in der Messe Essen vorgesehen, wobei der Insolvenzverwalter plant, bis Ende April einen detaillierten Plan vorzulegen.