
Die Gallus Immobilien Konzepte GmbH, gegründet im Jahr 2014 mit Sitz in München, hat über Jahre hinweg Kapital von privaten Anlegern durch Nachrangdarlehen gesammelt. Diese Darlehen, die mit einem attraktiven Zinssatz von 8 % p.a. beworben wurden, richteten sich primär an sicherheitsorientierte Anleger. Die Nachrangdarlehen stellen jedoch ein hohes Risiko dar, insbesondere im Insolvenzfall, da sie erst nach anderen Gläubigern bedient werden, was die Anleger in eine prekäre Lage bringt. Wie anwalt.de berichtet, haben Anleger seit Sommer 2024 von ausgebliebenen Zinszahlungen geklagt, was auf wirtschaftliche Schwierigkeiten der Gallus Immobilien Konzepte GmbH hindeutet.
Die Nachrangdarlehen, unter der Bezeichnung GIK-Produkte (GIK 2-24 GmbH & Co. KG) vertrieben, finanzieren hauptsächlich den Neubau und die Entwicklung von Wohnimmobilien in der Schweiz. Projekte wie „Projekt SG Rotmonten“ oder „Projekt MFH SG Langgasse“ wurden einige davon. Maximale 20 Anteile pro Projekt wurden vergeben, um eine Prospektpflicht zu umgehen, was zusätzliche rechtliche Fragen aufwirft. Laut akh-h.de gelten diese Nachrangdarlehen als hochriskante Kapitalanlagen und gehören zum sogenannten Grauen Kapitalmarkt.
Rechtliche Optionen für Anleger
Angesichts der aktuellen Situation wurde den Anlegern ein Wandlungsangebot unterbreitet, das es ihnen ermöglichen soll, ihre Nachrangdarlehen in Partizipationsscheine der Amagvik Int. AG umzuwandeln. Es wird jedoch dringend empfohlen, die rechtlichen Alternativen vor einer Zustimmung zu diesem Angebot zu prüfen. Besonders die Wirksamkeit der Nachrangdarlehensverträge könnte fraglich sein, da sie möglicherweise nicht den Anforderungen des § 307 BGB genügen. Dies könnte einen Anspruch auf Rückabwicklung zur Folge haben, was für viele Anleger von entscheidender Bedeutung ist.
Zusätzlich haben Anleger die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche geltend zu machen, insbesondere wenn unzureichende Risikoaufklärung durch Berater vorlag. Diese Art der rechtlichen Schritte könnte für viele Geschädigte eine erfolgversprechende Option darstellen. Die Gallus Gruppe hat zudem zur Umstrukturierung einen Übergang zur Prospero Service GmbH veranlasst, nachdem die Gallus Immobilien Wohnbau 1 GmbH & Co. KG sowie die Gallus Immobilien Wohnbau 2 GmbH & Co. KG im Jahr 2023 liquidiert wurden, ohne dass die Anleger darüber informiert wurden.
Marktentwicklung und aktuelle Herausforderungen
Die BaFin hatte bereits im April 2023 den Vertrieb von Anteilen an Gallus-AIF untersagt, was einmal mehr die Risiken und die instabile Lage der Gallus Immobiliengruppe unterstreicht. Anleger berichteten von Kündigungsproblemen und ausbleibenden Zinszahlungen, was den Vertrauensverlust in die Gallus Immobilien Konzepte GmbH weiter verstärkt. Zum 18. Oktober 2024 wurde die Gallus Immobilien eG in Liquidation gesetzt, ein weiterer Hinweis auf die Schwierigkeiten des Unternehmens.
Die Gallus Immobilien Konzepte GmbH steht somit vor verschiedenen Herausforderungen, die nicht nur die finanzielle Stabilität des Unternehmens, sondern auch das Vertrauen der Anleger beeinträchtigen. Es ist entscheidend, dass betroffene Anleger ihre rechtlichen Möglichkeiten sorgfältig prüfen und gegebenenfalls rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen, um ihre Interessen zu wahren.