Das gastronomische Gewerbe im Tölzer Land sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert, obwohl die Preise gestiegen sind. Trotzdem bleibt das Interesse der Gäste an Restaurantbesuchen bestehen, wenn auch das Ausgehverhalten eine Veränderung zeigt. Steven Schmager, Betriebsleiter von „Papas Kesselhaus“ in Bad Tölz, beobachtet, dass die Menschen nach dem Essen nicht mehr so lange bleiben und das Nachtleben quasi zum Stillstand gekommen ist. Lange Öffnungszeiten rentieren sich nicht mehr in dieser neuen Ausgehrealität.
Die Rückgänge in den Gastronomiebetrieben sind eher auf Nachwirkungen von Covid-19 als auf die momentane wirtschaftliche Lage zurückzuführen. Trotz steigender Preise für Verpflegung wird das Speisenangebot vollständig genutzt, während das zweite Getränk gelegentlich ausgespart wird. Die Anpassung an Take-away-Optionen führt zu Sparmaßnahmen seitens der Gäste, die im Restaurant tendenziell preiswertere Gerichte bestellen und weniger Trinkgeld geben.
Monika Poschenrieder, Kreisvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), betont, dass die steigenden Ausgaben für Gastronomen eine große Belastung darstellen, insbesondere angesichts der Mehrwertsteuererhöhung. Die Betriebe können die gestiegenen Kosten nicht vollständig an die Gäste weitergeben, um das Essen für eine breite Zielgruppe erschwinglich zu halten. Der Fachkräftemangel stellt zusätzlich eine Herausforderung für die Branche dar.