Wirtschaft

Gasversorgung in Deutschland: Rehden-Speicher katastrophal leer!

Der Füllstand der deutschen Gasspeicher präsentiert sich derzeit besorgniserregend. Aktuelle Daten zeigen, dass die Speicherkapazitäten am Freitagmorgen nur zu 49% gefüllt sind, was im Vergleich zum Vorjahr, als diese noch fast 80% betrugen, einen deutlichen Rückgang darstellt. Besonders dramatisch ist die Situation im größten Speicher in Rehden, Niedersachsen, der aktuell nur zu 2,21% gefüllt ist. Trotz dieser alarmierenden Werte versichert die Bundesnetzagentur, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet sei. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betont zudem, dass die Füllstände gründlich beobachtet werden und die LNG-Terminals an der Nord- und Ostseeküste bedeutende alternative Versorgungsmöglichkeiten bieten.

Im europäischen Vergleich liegt der Durchschnittsfüllstand bei 57%. Die Speicherung von Gas hat seit dem 11. April kontinuierlich zugenommen, mit einer Ausnahme. In den Jahren zuvor war die Situation in Rehden noch kritischer, als die Füllstände zeitweise unter einem Prozent lagen. Nachdem der Speicher von Gazprom übernommen wurde, erfolgt die Verwaltung seit 2022 durch deutsche Betreiber, die die Speicherkapazitäten für profitablen Gasverkauf nutzen. Laut einer Verordnung müssen die Speicher bis zum 1. November zu 80% und einige spezifische Speichereinheiten zu 45% gefüllt sein, während bis zum 1. Februar mindestens 30% gefordert werden.

Risiken und Prognosen für die Zukunft

Der Verband der deutschen Gasspeicherbetreiber, Ines, weist darauf hin, dass die niedrigen Füllstände auf eine Zurückhaltung am Markt zurückzuführen sind. So wird prognostiziert, dass eine vollständige Befüllung bis zum 1. November technisch nicht mehr möglich ist. Zudem warnt der Branchenverband, dass ein Füllstand von 70% nicht genug für eine ausreichende Versorgungssicherheit im Winter ist. Die anvisierte Absenkung der Füllstandsvorgaben wird als Flucht des Staates aus seiner Verantwortung kritisiert.

Im Kontrast zu den aktuellen Herausforderungen hat sich die Situation im Vergleich zu den letzten Jahren verbessert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hebt hervor, dass die Lage besser sei als Ende 2022, als die russischen Gaslieferungen abgebrochen wurden. Prognosen der Bundesnetzagentur deuten darauf hin, dass eine Gasmangellage in diesem Winter zunehmend unwahrscheinlich sei. Dennoch wird gewarnt, dass eine Verschlechterung der Füllstände nicht ausgeschlossen ist und sparsamer Gasverbrauch nach wie vor von hoher Bedeutung bleibt. Ein positives Entwicklungssignal sind die milden Winterbedingungen sowie die gestiegenen Importe aus anderen Quellen, die durch die schnell errichteten Flüssigerdgas-Terminals ermöglicht wurden. Der erste LNG-Tanker erreichte kürzlich das neue Terminal in Wilhelmshaven, während das Terminal in Lubmin in der kommenden Woche die letzte Betriebsgenehmigung erhalten soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gegenwärtige Situation der Gasspeicher in Deutschland alarmierend ist, jedoch durch verschiedene Maßnahmen und Entwicklungen entschärft werden könnte. Das Augenmerk bleibt auf den Füllständen bis zum Winter gerichtet, da trotz der positiven Fortschritte weiterhin Herausforderungen bestehen.

Für detaillierte Informationen zu den aktuellen Füllständen und der Versorgungssituation in Deutschland, siehe Süddeutsche Zeitung und Kreiszeitung.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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