
In einer Zeit steigender Waldbrandrisiken gewinnen länderübergreifende Kooperationen bei der Waldbrandbekämpfung zunehmend an Bedeutung. Laut MDR fordern viele Länder mehr Unterstützung vom Bund, um die Infrastruktur, Schutzraumplanung und digitale Vernetzung zu verbessern. Insbesondere die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang, setzt sich für Investitionen im Bevölkerungsschutz aus dem geplanten Infrastruktur-Sondervermögen ein.
Als Teil dieser Initiative wird vorgeschlagen, Notstromaggregate bei Baumaßnahmen an Schulen zu installieren, um sicherzustellen, dass Schulen und Turnhallen im Katastrophenfall als Anlaufpunkte dienen können. Zieschang betont, dass das Land die Zuweisungen an die Kommunen erhöht hat, wobei einige Kommunen aufgrund ihrer finanziellen Lage zusätzlichen Finanzbedarf signalisierten. Ein Gutachten soll die Angemessenheit der Landesmittel für die Kommunen analysieren, mit Ergebnissen, die möglicherweise im nächsten Jahr vorliegen.
EU-Pilotprogramm zur Waldbrandbekämpfung
Parallel dazu hat die EU ein Pilotprogramm zur Waldbrandbekämpfung ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang werden 16 Feuerwehr-Einsatzkräfte aus Baden-Württemberg teilnehmen, um den Bevölkerungsschutz länderübergreifend zu stärken. Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl hebt die Bedeutung dieser Zusammenarbeit hervor. Das Programm, das in Griechenland stattfindet, soll den Feuerwehrleuten innerhalb von acht Wochen Theorie und Praxis der Waldbrandbekämpfung vermitteln.
Das deutsche Team, das im Zeitraum vom 15. bis 31. Juli 2022 auf der Peloponnes stationiert ist, hat auch Unterstützung von Feuerwehrleuten aus Bulgarien, Finnland, Frankreich, Rumänien und Norwegen erhalten. Die Einsatzkräfte kommen aus verschiedenen Regionen, darunter der Schwarzwald-Baar-Kreis, Freiburg, Böblingen, Ludwigsburg und der Zollernalbkreis. Die Initiative ist eine Antwort auf die verheerenden Waldbrände, die Griechenland im Sommer 2021 heimsuchten, als rund 65 Waldbrände pro Tag bei extrem hohen Temperaturen registriert wurden.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die aktuellen Schritte zur Verbesserung des Bevölkerungsschutzes und die länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Waldbrandbekämpfung entscheidend sind, um den Herausforderungen des Klimawandels und der steigenden Brandgefahr zu begegnen. Angesichts der alarmierenden Entwicklungen in der Vergangenheit ist es unerlässlich, dass sowohl Bund als auch Länder gemeinsam die notwendigen Ressourcen bereitstellen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.