Eine Erbengemeinschaft in Frankfurt hat kürzlich ein Mehrfamilienhaus im Ostend mit sieben Wohnungen bewusst zu einem niedrigeren Preis an die Frankfurter Genossenschaft Beamten-Wohnungs-Verein (BWV) verkauft, um dauerhaft sozialverträgliche Mieten zu gewährleisten. Obwohl der ursprünglich angesetzte Kaufpreis bei 1,6 Millionen Euro lag, stimmten die drei Eigentümer:innen einem niedrigeren Betrag zu. Einer der Verkäufer:innen plant, weiterhin in dem Haus am Röderbergweg zu wohnen.
Die Genossenschaft BWV hat durch den Erwerb des Hauses ihren Beitrag zur Wohnraumversorgung in Frankfurt verstärkt. BWV-Vorstandsmitglied Matthias Henties betonte, dass der Kauf in einer angespannten Immobiliensituation stattfand, das Haus aber aufgrund seiner Lage ideal für sie war. Der Frankfurter Wohnungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) bezeichnete den Verkauf als vorbildliches Modell, das hoffentlich andere Genossenschaften und Eigentümer dazu motivieren wird, ähnliche Wege zu gehen, um bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu erhalten.
Um Eigentümer:innen zu unterstützen, die ihre Immobilien zu fairen Preisen an gemeinwohl- statt profitorientierte Käufer verkaufen möchten, hat die Stadt Frankfurt vor drei Jahren die Genossenschaftliche Immobilienagentur Frankfurt (Gima) ins Leben gerufen. Laut Gima-Vorstand Robin Mohr verbreitet sich die Nachricht, dass Immobilienverkäufe auch sozialverträglich gestaltet werden können. Um mehr solcher Fälle zu erreichen, ist es jedoch erforderlich, die Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen weiter zu verbessern.