
Die Grünen in Baden-Württemberg gehen mit frischem Elan in den bevorstehenden Landtagswahlkampf im März 2026. Cem Özdemir wurde offiziell zum Spitzenkandidaten gewählt und erhielt auf dem Landesparteitag in Heidenheim beeindruckende 97 Prozent der Stimmen. Mit der Unterstützung von Daniela Evers, Nadyne Saint-Cast und Sarah Hagmann, die drei südbadische Wahlkreise im Stuttgarter Landtag vertreten, setzen die Grünen auf eine Kombination aus wirtschaftlichem Wachstum und ökologischen Zielen, was sie als „Wirtschaft mit grünem Anstrich“ bezeichnen. Die Politikerinnen sind überzeugt, dass sie erneut in den Landtag zurückkehren werden
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Özdemir, der schwäbische Wurzeln hat und bereits als pragmatischer und erfahrener Politiker gilt, möchte die grüne Ära in Baden-Württemberg fortsetzen. Diese Phase, die 15 Jahre unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann Bestand hatte, soll durch Özdemirs engagierten Ansatz weitergeführt werden. Kretschmann selbst lobte Özdemir in seinem Dank für die Bereitschaft zur Nachfolge und hob dessen Erfahrung hervor. Die Grünen stehen derzeit in Umfragen bei 20 Prozent, während die CDU mit 31 Prozent führt
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Änderungen im Wahlrecht und Listenaufstellung
Ein bedeutender Aspekt der bevorstehenden Wahl ist das neue Wahlrecht, das eine Erststimme für Wahlkreiskandidaten und eine Zweitstimme für die Landesliste vorsieht. Auf der Landesliste der Grünen nimmt Cem Özdemir Platz 2 ein, direkt hinter Umweltministerin Thekla Walker, was dem Frauenstatut der Partei geschuldet ist. Die ersten Plätze der Liste sind vornehmlich mit Vertretern des Realo-Flügels besetzt, während die erste Parteilinke auf Platz 6 folgt. Diese strategische Platzierung wird entscheidend sein, um die Wählerinnen und Wähler anzusprechen und das Vertrauen der Grünen-Anhänger zu festigen.
In den letzten Umfragen zeigt sich, dass Özdemir in der Direktwahl des Ministerpräsidenten mit 39 Prozent vor seinem Herausforderer, dem CDU-Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel, mit 18 Prozent liegt. Zudem unterstützen 89 Prozent der Grünen-Anhänger Özdemir, während nur 41 Prozent der CDU-Wähler für Hagel votieren. Trotz der überwiegenden Meinungen, die der CDU in vielen Politikbereichen die meiste Kompetenz zuschreiben, ist Özdemir optimistisch. Er warnt die CDU vor übermäßiger Siegessicherheit und verweist darauf, dass die Grünen in der Vergangenheit schon einmal wider alle Erwartungen siegreich waren.
Die Herausforderungen der Grünen
Um den Herausforderungen gerecht zu werden, betont Özdemir die Notwendigkeit, die Wirtschaft zu stärken und die Elektromobilität in der Autoindustrie voranzutreiben. Diese Themen sind für die Wählerschaft in Baden-Württemberg von zentraler Bedeutung und könnten dazu beitragen, die Unterstützung für die Grünen zu erhöhen. Die bevorstehenden Monate werden zeigen, ob die Grünen ihren inspirierenden Ansatz und die Verjüngung der Partei erfolgreich umsetzen können, um somit ihre Erfolge der Landtagswahl 2016 zu wiederholen
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Demnach blicken die Grünen mit Zuversicht auf die Landtagswahl 2026 und setzen auf die Kombination aus Özdemirs Erfahrung und den Überzeugungen ihrer Abgeordneten in den Wahlkreisen.