Investitionen

Hamburg Wasser: Rekord Umsatz und wachsende Herausforderungen 2024

Hamburg Wasser hat seine Jahresbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht und berichtet von erfreulichen Entwicklungen im Wasserverkauf sowie signifikanten Investitionen in die Infrastruktur. Der Konzernumsatz stieg auf fast 674 Millionen Euro, was eine Zunahme um 43,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Trinkwasserverbrauch in Hamburg liegt nun bei 115,7 Millionen Kubikmetern, was einen leichten Anstieg von 1,6 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Dies ist der erste Anstieg des Trinkwasserverbrauchs seit 2020, wie Radio Hamburg berichtet.

Die Versorgungsgebiete von Hamburg Wasser haben sich um rund 100.000 Einwohner vergrößert. Trotz eines nassen Jahres hatte das Wetter keinen Einfluss auf die Verkaufszahlen. Der Gewinn reduzierte sich allerdings um etwa 3,3 Prozent auf 106,2 Millionen Euro, was laut NDR auf gestiegene Investitionen und Betriebskosten zurückzuführen ist.

Investitionen für die Zukunft

Hamburg Wasser plant von 2024 bis 2028 Investitionen in Höhe von rund 1,14 Milliarden Euro. Dabei sollen 616 Millionen Euro in Wasser- und Abwassernetze investiert werden, während 522 Millionen Euro in verschiedene Anlagen fließen werden. Eine wichtige Neuerung ist die geplante Klärschlamm-Verbrennungsanlage Vera II, deren Kosten von ursprünglich 196 Millionen Euro auf 297,2 Millionen Euro gestiegen sind. Diese Anlage wird ab 2029 für die Verarbeitung von Klärschlamm notwendig sein, da dieser nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden darf.

Vera I und Vera II sollen gemeinsam jährlich rund 97.000 Tonnen Klärschlamm verarbeiten. Die Trinkwasserversorgung für die kommenden Jahrzehnte ist durch eine Wasserentnahme aus 90 bis 450 Metern Tiefe gesichert, die unabhängig von Dürreperioden oder Starkregen ist. Die aktuelle Spitzenversorgung betrug mindestens 470.000 Kubikmeter pro Tag, mit dem Ziel, bis 2030 eine Abgabe von 500.000 Kubikmetern zu erreichen.

Zusammenarbeit und Herausforderungen

Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin, wie der anhaltende Rechtsstreit um die Wasserförderung in der Nordheide. Hier hat Hamburg Wasser lediglich eine „gehobene Erlaubnis“ erhalten, was die Versorgung von rund 300.000 Menschen gefährdet. Ein Drittel der angekündigten Investitionen wird in Folgepflichtmaßnahmen fließen, die durch externe Projekte ausgelöst werden. HAMBURG WASSER fordert zudem eine bessere Koordination mit der Stadt und den zuständigen Behörden.

Die Grundwasserstände befinden sich aufgrund des feuchten Vorjahres im Normalbereich. Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Katharina Fegebank lobte die strategische Ausrichtung des Unternehmens und betonte die Notwendigkeit, den Herausforderungen des Klimawandels, demografischen Wandels sowie steigenden Baukosten zu begegnen.

Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 107 Litern pro Tag hat Hamburg Wasser die Effizienz in der Trinkwasserversorgung in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich steigern können; vor 20 Jahren lag dieser Wert bei 135 Litern.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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