Wirtschaft

Handelsverband warnt vor „Geisterstädten“: Dramatischer Rückgang der Einzelhandelsgeschäfte

"Geisterstädte drohen: Wie der Handelsverband Deutschland gegen tausende Schließungen kämpft"

Die Zahl der Geschäfte in deutschen Innenstädten sinkt kontinuierlich, was zu einem alarmierenden Trend führt. Traditionelle Kaufhäuser und Einzelhandelsgeschäfte, die das Stadtbild über viele Jahre geprägt haben, sahen sich gezwungen, in den letzten Jahren ihre Türen zu schließen. Für das kommende Jahr wird eine weitere Welle von Schließungen erwartet, verstärkt durch Insolvenzen großer Unternehmen wie Galeria Karstadt Kaufhof. Der Handelsverband Deutschland (HDE) schlägt Alarm angesichts dieser Entwicklung und fordert dringend politische Maßnahmen.

Der HDE warnt vor tausenden weiteren Schließungen und der Möglichkeit von „Geisterstädten“, wenn der Einzelhandel weiter abnimmt. Präsident Alexander von Preen betonte die Schwierigkeiten, denen Einzelhändler und Innenstädte gegenüberstehen, und appellierte an die Notwendigkeit dringender Verbesserungen. Die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland ist seit 2015 von 372.000 auf 311.000 gesunken, und es wird erwartet, dass im kommenden Jahr weitere 5000 Schließungen folgen werden.

Große Insolvenzen wie die von Galeria Karstadt Kaufhof haben die Unsicherheit in der Branche verstärkt. Zwar planen die neuen Eigentümer, einen Teil der Filialen zu übernehmen, doch einige Städte müssen befürchten, dass ihre Galeria-Filialen schließen werden, was sich auf das Umfeld und andere Händler auswirken könnte. Auch die traditionsreiche KaDeWe Group, zu der das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und der Oberpollinger in München gehören, musste Insolvenz anmelden, und die Zukunft dieser ikonischen Kaufhäuser bleibt ungewiss.

In ihrem Kampf gegen den Niedergang vieler Innenstädte fordert der Handelsverband eine engere Zusammenarbeit mit der Politik. Ein jährlicher Gipfel mit allen Beteiligten sowie die Schaffung einer Innenstadt-Akademie zur Vernetzung von Städten und zur Vorstellung erfolgreicher Initiativen sollen den Wissenstransfer fördern. Von Preen plädiert auch für eine Gründungsoffensive, um Leerstände als Chance zu begreifen und Unternehmern Anreize zu bieten, ihre Geschäfte in Innenstädten zu eröffnen. Ansiedlungsmanager könnten Leerstände erfassen und Nachmieter vermitteln, um dem Ladensterben entgegenzuwirken.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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