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Handwerkspräsident fordert dringend Reformen für die Wirtschaft!

Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), äußerte sich in einem aktuellen Interview zu den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD. Dittrich fordert, wettbewerbsfähigere Steuern und Sozialabgaben für die Wirtschaft einzuführen. Er beschreibt die gegenwärtige Stimmung in der Branche als angespannt und gereizt, ein Gefühl, das er in seinen 35 Berufsjahren so noch nicht erlebt hat. Kritisch sieht er auch den Reformstau sowie die mangelnde Anerkennung der dramatischen wirtschaftlichen Lage durch die Ampel-Koalition.

In einem Brandbrief hat Dittrich Ministerpräsidenten kontaktiert, um auf die Dringlichkeit von Veränderungen im Arbeitsmarkt und im Sozialsystem aufmerksam zu machen. Besonders die Reaktion der SPD mit alten Rezepten auf ihr schlechtestes Wahlergebnis sieht er als problematisch an, da die Bedürfnisse des Handwerks dabei ignoriert werden. Eine erhöhte Einkommensteuer würde besonders die vielen Personengesellschaften im Handwerk stark belasten. Zudem äußert Dittrich Bedenken, dass die geplanten 500 Milliarden Euro für Infrastruktur nicht zwangsläufig zu mehr privaten Investitionen führen werden, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern.

Forderungen nach Bürokratieabbau

Dittrich stellt fest, dass Handwerksleistungen teurer geworden sind, was zu einem Rückgang der Nachfrage führt. Er appelliert an die neue Koalition, konkrete Ziele zur Reduzierung von Bürokratie zu formulieren und fordert eine Senkung der Sozialabgaben von 42% auf 40%. Darüber hinaus spricht er die Möglichkeit an, einen Feiertag zu streichen, um finanzielle Mittel zu generieren und ein gemeinsames Zeichen für Anstrengungen in der Wirtschaft zu senden.

Die Strategie für einen „Clean Industrial Deal“, die Ende Februar vorgestellt werden soll, beinhaltet Aktionspläne für unter anderem bezahlbare Energie sowie die Automobil- und Chemieindustrie. Auch ein geplanter übergreifender Gesetzesakt zur Reduzierung administrativer Aufwände könnte signalisiert werden, dass ein Bürokratieabbau angestrebt wird. Die EU-Mitgliedstaaten fordern ein „revolutionäres Vereinfachungsverfahren“, wobei laut IHK-Unternehmensbarometer zur Europawahl 2024 95% der Befragten Bürokratieabbau als oberste Priorität angeben.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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