Verschiedene Immobilienplattformen deuteten an, dass der Verfall der Hauspreise in Deutschland möglicherweise zu einem Ende kommen könnte. Europace berichtete von einem Preisanstieg in allen Segmenten und sprach von einem möglichen Wendepunkt. Trotz dieser Anzeichen widerspricht die Commerzbank dieser Deutung. Die Bank prognostiziert, dass der Rückgang der Hauspreise vorerst noch anhalten wird. Laut ihrer Analyse liegt das aktuelle Abwärtspotential für Bestandsimmobilien bei 5 bis 10 Prozent.
Die Stabilisierung der Preise könnte laut der Commerzbank erst zum Jahreswechsel 2024/2025 auf niedrigerem Niveau eintreten, sofern es keinen erneuten deutlichen Zinsanstieg gibt. Die Bank hebt hervor, dass die Preise für deutsche Wohnimmobilien seit Mitte 2022 bereits deutlich gefallen sind, insbesondere für bestehende Wohnimmobilien. Neue Entwicklungen auf dem Markt hängen auch von den Zinsen für Hypothekenkredite ab, die zuletzt wieder leicht angestiegen sind.
Die Zahl der Transaktionen auf dem Immobilienmarkt ist im Vergleich zu früheren Zeiten noch immer niedrig. Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern klaffen weiterhin auseinander, was zu einer weiteren Preisstagnation führen könnte. Laut Schätzungen der Deutschen Bundesbank müssten die Preise für Wohnimmobilien volkswirtschaftlich betrachtet noch weiter fallen, um im Einklang mit langfristigen Faktoren wie Zinsen und Einkommen zu stehen.
Ein Rückgang der Hauspreise um 5 Prozent bis zum Jahresende könnte erforderlich sein, um die Erschwinglichkeit von Immobilien auf ein Niveau ähnlich dem von 2010 zu bringen. Die Commerzbank betont, dass politische Entscheidungen einen weiteren Preisverfall beeinflussen könnten. Zusätzliche Kosten für energetische Sanierungen könnten das Abwärtspotential für Preise von Bestandsimmobilien weiter beeinflussen.
Trotz erster Anzeichen einer gestiegenen Nachfrage nach Immobilienkrediten bleibt die Commerzbank vorsichtig optimistisch. Sie geht davon aus, dass die Preise von Bestandsimmobilien weiter sinken könnten, bevor sie sich um den Jahreswechsel stabilisieren. Die künftige Entwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Zinsen, Einkommen und politische Maßnahmen.